Medikamente sind auf Regalen in einer Apotheke in den USA zu sehen (Archiv 2019)

Teure Arzneimittel in den USA Trump will Preise für Medikamente senken

Stand: 12.05.2025 04:26 Uhr

Im internationalen Vergleich sind Medikamentenpreise in den USA teilweise enorm hoch. Das will Präsident Trump ändern und kündigt ein "folgenreiches Dekret" an. Doch der Republikaner scheiterte damit schon einmal.

US-Präsident Donald Trump will die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA senken. Er werde am Montag eines der "folgenreichsten Dekrete" in der Geschichte der USA unterzeichnen, kündigte der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social an. Trump hatte bereits in den vergangenen Tagen eine "weltbewegende" Ankündigung in Aussicht. US-Medien hatten spekuliert, dass es um Preise für Arzneimittel gehen könnte.

Medikamentenpreise sind in den USA ein wichtiges Thema. Dort gibt es bisher keine zentrale staatliche Preisregulierung, die für alle Arzneimittel greift. Die Pharmaindustrie spielt die bedeutendste Rolle bei der Frage, wie viel ein Medikament kostet - der staatliche Einfluss ist begrenzt. Das führt zu teilweise enorm hohen Preisen - im internationalen Vergleich sind viele Medikamente in den USA deutlich teurer. In Deutschland hingegen greifen verschiedene Formen staatlicher Regulierung. 

Trump verspricht Preissenkung von 30 bis 80 Prozent

Trump sieht die USA wegen der hohen Preise benachteiligt. Die Welt frage sich, warum verschreibungspflichtige Medikamente in den USA so viel teurer seien als in anderen Ländern der Welt, obwohl sie im selben Labor vom selben Unternehmen hergestellt würden, schrieb er. "Es war immer schwer zu erklären und sehr peinlich, denn in Wahrheit gab es keine richtige oder gerechtfertigte Erklärung." Nun versprach der US-Präsident, dass die Arzneimittelpreise in den USA "fast sofort" um 30 bis 80 Prozent sinken würden.

Trump will mit dem System der "Most Favored Nation" gegen die hohen Preise vorgehen. Er hatte dies bereits während seiner ersten Amtszeit versucht voranzutreiben - erfolglos. Die Idee ist, die Erstattungspreise für Medikamente an den niedrigsten Preis wohlhabender Vergleichsländer zu koppeln, um die hohen Medikamentenkosten in den USA zu senken. So sollen die Pharmafirmen gezwungen werden, international vergleichbare Preise zu akzeptieren. Der Vorschlag wurde nie umgesetzt, es gab rechtlichen und politischen Widerstand.

In Trumps Mitteilung klang es nun so, als ginge es nicht nur um Vergleichspreise in bestimmten Ländern. Er schrieb, die USA würden denselben Preis zahlen wie das Land, das weltweit den niedrigsten Preis für ein Medikament zahle.

Protest von Pharmafirmen vorprogrammiert

Es ist offen, ob es nur um Arzneimittel geht, die vom staatlichen Krankenversicherungsprogramm für Senioren (Medicare) abgedeckt werden - oder ob Trump mit der Preisregulierung noch einen Schritt weitergehen will. Das könnte rechtlich besonders schwierig werden. Pharmafirmen dürften sich so oder so gegen den Plan wehren. 

Die Regulierung von Medikamenten war im Übrigen eines der zentralen Themen von Trumps Vorgänger im Amt, Joe Biden. Dieser unterschrieb 2022 ein großes Gesetzespaket, das auch Medicare befugte, über bestimmte Medikamentenpreise zu verhandeln. Bidens Maßnahme galt als Meilenstein.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 12. Mai 2025 um 08:59 Uhr.