Antonio Guterres

US-Entwicklungshilfe Trumps Kürzungen schaden laut Guterres auch den USA

Stand: 28.02.2025 18:21 Uhr

Die US-Regierung unter Präsident Trump hat ihre Entwicklungshilfe drastisch gekürzt. UN-Generalsekretär Guterres warnt vor den negativen Folgen. Auch Interessen der USA würden damit untergraben - zum Beispiel beim Kampf gegen Drogen.

UN-Generalsekretär António Guterres hat die radikalen Kürzungen der Entwicklungshilfe durch die US-Regierung von Donald Trump kritisiert. Die Kürzungen würden drastische Konsequenzen für eine Reihe von globalen Programmen haben, sagte Guterres in New York. 

Durch die Kürzungen sei das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung gezwungen, viele seiner Programme zur Drogenbekämpfung - einschließlich desjenigen zur Bekämpfung der Fentanyl-Krise - einzustellen und Maßnahmen gegen Menschenhandel drastisch zu reduzieren, so Guterres.

Guterres nannte Trump bei seiner Stellungnahme nicht beim Namen und nahm keinen direkten Bezug auf die politischen Ziele des US-Präsidenten. Allerdings sind der Kampf gegen Drogen - besonders Fentanyl - und die irreguläre Migration zentrale Themen des US-Präsidenten. 

Beitrag zu Stabilität und Wohlstand

Die Großzügigkeit des amerikanischen Volkes habe zu Stabilität und Wohlstand beigetragen, "auf den die Amerikaner angewiesen sind", so Guterres weiter. Die Kürzungen der Entwicklungshilfe würden die Welt "weniger gesund, weniger sicher und weniger wohlhabend" machen und liefen damit auch den amerikanischen Interessen zuwider.

Die US-Regierung sieht die Milliardensummen für Hilfs- und Entwicklungsprogramme dagegen als Verschwendung von Steuergeldern und hat einen großen Teil eingestellt.

Zahlreiche Bereiche und Länder betroffen

Der UN-Generalsekretär betonte, das US-Vorgehen treffe auch andere zentrale Hilfsprogramme - von humanitärer Soforthilfe bei Katastrophen bis hin zur Bekämpfung von Terrorismus und Krankheiten wie HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria.

In Afghanistan würden über neun Millionen Menschen den Zugang zu Gesundheitsdiensten verlieren, im Nordosten Syriens werde die Lage für 2,5 Millionen Bedürftige prekärer, in der Ukraine sei bargeldbasierte Hilfe eingestellt und im Südsudan führten fehlende Mittel zur Überfüllung der Grenzregionen.

Guterres sagte, er hoffe, die Vereinigten Staaten würden ihre Entscheidungen bezüglich der gekürzten Ausgaben überdenken.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 04. Februar 2025 um 18:00 Uhr.