Zerstörungen nach dem israelischen Angriff auf Beirut

Trotz Waffenruhe Israel fliegt Angriff auf Hisbollah im Libanon

Stand: 27.04.2025 20:59 Uhr

Israelische Kampfjets haben trotz der Waffenruhe einen Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut geflogen. Die Einwohner waren vorher gewarnt worden, sich von Einrichtungen der Terrormiliz Hisbollah fernzuhalten.

Israel hat einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Die Armee hatte die Bewohner von Hadat zuvor zur Evakuierung aufgerufen und erklärt, es gebe in dem dort "Einrichtungen" der pro-iranischen Terrormiliz Hisbollah.

Nach Angaben eines Militärsprechers wurde ein Gebäude angegriffen, in dem Präzisionsraketen der Hisbollah gelagert worden sein. Dies stelle einen eklatanten Verstoß gegen die Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon dar.

Bisher keine Opfer bekannt

Nach ersten libanesischen Angaben kamen bei dem Angriff keine Menschen ums Leben. Es sei aber großer Sachschaden entstanden. Es war der dritte israelische Angriff auf südliche Vororte von Beirut seit Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah Ende November. 

Zerstörungen nach dem israelischen Angriff auf Beirut

Nach ersten libanesischen Angaben kamen bei dem Angriff keine Menschen ums Leben. Es entstand aber großer Sachschaden.

Libanons Präsident und UN-Koordinatorin verurteilen Angriff

Der libanesische Präsident Joseph Aoun verurteilte die Attacke. Die USA und Frankreich als Garanten der Waffenruhe sollten "ihrer Verantwortung nachkommen" und Druck auf Israel ausüben, seine Angriffe einzustellen, forderte er. Das Vorgehen Israels "gefährdet die Stabilität", erklärte er. Es schaffe Sicherheitsrisiken in der Region.

Die UN-Sonderkoordinatorin für den Libanon, Jeanine Hennis, schrieb auf der Plattform X, der jüngste israelische Angriff habe Panik und Angst vor erneuter Gewalt unter jenen ausgelöst, die sich nach einer Rückkehr zur Normalität sehnten. Sie rief alle Seiten dazu auf, jegliche Maßnahmen einzustellen, die das Waffenruheabkommen und eine UN-Resolution zur Beendigung des Krieges weiter gefährden könnten.

Die vom Iran unterstützte Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Beginn des durch den Angriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel ausgelösten Gaza-Krieges im Oktober 2023 mit verstärktem Raketenbeschuss auf Israel begonnen.

Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Libanon und schließlich mit einer Bodenoffensive. Am 27. November vergangenen Jahres trat dann eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk in den Nachrichten am 27. April 2025 um 20:00 Uhr.