
Krieg in Nahost Fast 60 Tote nach Angriffen in Gaza
Gerade erst billigte Israels Sicherheitskabinett Pläne für eine Ausweitung seiner Militäroperation im Gazastreifen. Nun sind nach palästinensischen Angaben bei Angriffen erneut viele Menschen getötet worden.
Bei neuen israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen sind nach Krankenhausangaben mindestens 59 Menschen getötet worden. Gestern Abend sei ein Schulgebäude im Flüchtlingslager Bureidsch getroffen worden, in der Hunderte vertriebene Palästinenser untergebracht gewesen seien, teilten Vertreter des Al-Aksa-Hospitals mit.
Dabei habe es 27 Tote gegeben, darunter neun Frauen und drei Kinder. Es war nach Informationen der Nachrichtenagentur AP das fünfte Mal seit Beginn des Gaza-Krieges, dass die Einrichtung ins Visier genommen wurde.
Israel macht Hamas für zivile Opfer verantwortlich
Aus dem als Notunterkunft dienenden Schulgebäude stiegen Rauchschwaden und Flammen auf, Sanitäter und andere Rettungskräfte waren im Einsatz. Mitarbeiter des Al-Ahli-Krankenhauses meldeten 16 weitere Tote bei einem Angriff auf eine Schule in der Stadt Gaza, die auch zu einer Unterkunft umfunktioniert wurde.
Bei Attacken auf Ziele in anderen Gegenden des Küstengebiets gab es nach palästinensischen Angaben weitere 16 Tote. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht. Israel macht in der Regel die militant-islamistische Hamas für zivile Opfer bei Angriffen verantwortlich, da sie aus zivilen Einrichtungen wie Schulen operiere.
Israel will Gebiet dauerhaft einnehmen
Erst zu Wochenbeginn billigte Israels Sicherheitskabinett einen Plan für eine drastische Ausweitung des Militäreinsatzes im Gazastreifen. Vorgesehen ist eine Einnahme und dauerhafte Aufsicht über das Gebiet durch die Armee. Die palästinensische Bevölkerung soll in den Süden des Gazastreifens umgesiedelt werden. Zudem will Israel die Kontrolle über Hilfslieferungen sowie private Sicherheitsfirmen in dem Gebiet übernehmen.
Zehntausende Reservisten sollen mobilisiert werden, um das Vorhaben umzusetzen. Mit den Plänen will Israels Regierung die Hamas dazu bewegen, die noch in ihrer Gewalt verbliebenen Geiseln freizugeben, die sie bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 genommen hatte.