
Sicherheitspartnerschaft Japan und USA betonen Einheit vor historischer Kulisse
Iwo Jima war vor 80 Jahren Ort einer erbitterten Schlacht zwischen den USA und Japan. Mehr als 27.000 Soldaten starben bei den Kämpfen. Heute betonten die ehemaligen Feinde ihre guten Beziehungen - auch mit Blick auf China.
Zum 80. Jahrestag der Weltkriegsschlacht von Iwo Jima haben Japan und die USA den Willen zur Stärkung ihrer Beziehungen bekundet. Japans Premierminister Shigeru Ishiba erinnerte bei einer gemeinsamen Gedenkzeremonie mit US-Verteidigungsminister Pete Hegseth an die Gefallenen der Schlacht in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs 1945.
"Ich möchte den Seelen, die auf Iwo Jima für unser Land gekämpft haben, Respekt zollen und unser Versprechen für den Frieden erneuern", sagte Ishiba auf der Insel, die heute Iwo-To heißt.
"Außerdem möchte ich unsere Entschlossenheit bekräftigen, die Kostbarkeit des Friedens in unseren Herzen zu belassen und das Bündnis zwischen den USA und Japan (...) in neue Höhen zu führen", fügte der japanische Regierungschef hinzu. "Unser Bündnis war und bleibt der Eckpfeiler von Freiheit, Wohlstand, Sicherheit und Frieden im Indo-Pazifik und wird andauern", versicherte Hegseth.

Eine Bronzeskulptur wird am 4. Juni 1945 dem US-Präsidenten Harry Truman (links) präsentiert. Die von Felix Weihs de Weldon (Mitte) angefertigte Plastik ist dem Bild des Fotografen Joe Rosenthal (rechts) nachempfunden, das US-Marines zeigt, die die amerikanische Flagge auf dem Berg Suribachi auf Iwo Jima hissen.
USA und Japan wollen Abschreckung verstärken
An der Gedenkzeremonie nahm auch Japans Verteidigungsminister Gen Nakatani teil, der Gespräche mit Hegseth in Tokio über "regionale Angelegenheiten" und "Maßnahmen zur weiteren Stärkung von Reaktionsfähigkeit und Abschreckung" ankündigte. Die USA haben ungefähr 54.000 Soldatinnen und Soldaten in Japan stationiert.
Tokio hat in den vergangenen Jahren Abstand von seiner pazifistischen Linie genommen und seine Verteidigungsausgaben auf das NATO-Ziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erhöht. Zwar ist das Japan nicht Mitglied der Nordatlantikpaktes, eine enge Beziehung zu dem Verteidigungsbündnis besteht dennoch. Erst im Januar eröffnete Japan offiziell eine eigene Mission bei der NATO. Zuvor war die japanische Botschaft in Belgien auch für die NATO-Beziehungen zuständig. Es wird erwartet, dass die USA den Partner dazu auffordern, die Verteidigungsausgaben weiter zu erhöhen.
Fast 21.000 japanische Soldaten starben
Bei der Schlacht um Iwo Jima starben vom 19. Februar bis 26. März 1945 fast alle 21.000 eingesetzten japanischen und ungefähr 6.800 US-Soldaten. Noch heute wird dort nach den sterblichen Überresten von Gefallenen gesucht.
Die Schlacht ist vor allem durch das Foto von Joe Rosenthal von bekannt, das sechs US-Marineinfanteristen zeigt, die die US-Flagge über dem Berg Suribachi hissen. Iwo Jima stellte damals für die vorrückenden US-Streitkräfte einen strategisch wichtigen Punkt dar für den Vormarsch auf das japanische Festland.
Spannungen im Südchinesischen Meer nehmen zu
Hegseths Besuch erfolgt nach den Drohungen von US-Präsident Donald Trump, Handelszölle gegen das ostasiatische Land zu erheben, und vor dem Hintergrund eines zunehmend nationalistischem Auftretens Pekings in der Region, das für Spannungen sorgt. So reklamiert China fast das gesamte Südchinesische Meer für sich. Gleichzeitig erheben aber auch die Philippinen, Brunei, Indonesien, Malaysia, Taiwan und Vietnam Anspruch auf Teile des strategisch und wirtschaftlich wichtigen Seegebiets.
Japan ist nach den Philippinen Hegseths zweite Station auf seiner ersten Asienreise. Der US-Verteidigungsminister hatte in der philippinischen Hauptstadt Manila gesagt, vor allem angesichts der "Drohungen der kommunistischen Chinesen" habe die Abschreckung eine große Bedeutung. Bei seinem Besuch hatte er zudem ebenfalls die Bedeutung des Bündnisses mit den Philippinen betont.
Kritik an Hegseth wegen Sicherheitspanne hält an
Unterdessen reißt die Kritik am Verteidigungsminister in den USA nicht ab. Die oppositionellen Demokraten forderten den Rücktritt von Hegseth, nachdem eine Sicherheitspanne in einem Gruppenchat bekannt geworden war, in dem neben dem Pentagon-Chef auch andere ranghohe US-Regierungsvertreter vertreten waren.
US-Vizepräsident JD Vance, der ebenfalls Mitglied der Chatgruppe war, schloss personelle Konsequenzen aus. US-Präsident Donald Trump werde sich nicht dazu zwingen lassen, "irgendjemanden zu feuern", sagte Vance bei seinem Besuch in Grönland zu Journalisten. "Wir stehen hinter unserem gesamten nationalen Sicherheitsteam."
In der Signal-Chatgruppe hatten sich US-Regierungsmitglieder Mitte März über geplante Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen ausgetauscht. Der Chefredakteur des US-Magazins The Atlantic, Jeffrey Goldberg, war offenbar aus Versehen zu dem Chat auf der App eingeladen worden. Er machte den Vorfall in einem Artikel öffentlich, später veröffentlichte sein Magazin Screenshots der Chats, die zahlreiche Details wie genaue Angriffszeiten und die dabei eingesetzten Flugzeuge enthalten.