Ermittler der Polizei arbeiten in der Nähe des Tatorts einer Explosion in einer Bar in Grenoble.

Frankreich Zwölf Verletzte nach Granatenangriff in Grenoble

Stand: 13.02.2025 03:15 Uhr

Im französischen Grenoble hat ein Unbekannter eine Granate in eine Bar geworfen. Zwölf Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Ermittler vermuten eine Verbindung zum Drogenhandel.

In der südostfranzösischen Großstadt Grenoble hat ein noch unbekannter Täter eine Granate in eine Bar geworfen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden bei der Explosion zwölf Menschen verletzt, zwei davon schwer.

Bürgermeister Éric Piolle sprach am Abend von einem "kriminellen Akt unerhörter Gewalt". Der genaue Tathergang sei noch unklar, "ein reiner Terroranschlag" aber "a priori ausgeschlossen", sagte der stellvertretende Staatsanwalt François Touret de Coucy.

Ermittler der Polizei arbeiten in der Nähe des Tatorts einer Explosion in einer Bar in Grenoble.

Zahlreiche Ermittler und Rettungskräfte waren die Nacht über im Einsatz.

Abrechnung im Drogenmilieu?

Dem Staatsanwalt zufolge ereignete sich die Explosion kurz nach 20.00 Uhr im von den Behörden als Problemviertel eingestuften Stadtteil Village Olympique, dem ehemaligen Olympischen Dorf der Stadt. Der Angreifer habe die Bar betreten und die Granate geworfen, "offenbar ohne ein Wort zu sagen", führte der Staatsanwalt aus. Anschließend sei er vom Tatort geflüchtet. Zu dem Zeitpunkt der Tat hielten sich demnach viele Gäste in der Bar auf. 

Es werde in alle Richtungen ermittelt, sagte Touret de Courcy. Für einen "terroristischen Hintergrund" gebe es jedoch "keine Anhaltspunkte". Stattdessen verortete er die Tat im kriminellen Milieu. Diese "extreme Gewalttat" stehe "möglicherweise im Zusammenhang mit einer Abrechnung" im Drogenmilieu.

Angreifer laut Bericht mit Kalaschnikow bewaffnet

Zahlreiche Rettungskräfte waren vor Ort im Einsatz. Den Zustand der Verletzten beschrieb der Staatsanwalt als "nicht unbedingt" lebensbedrohlich. 

Wie die Zeitung "Le Dauphiné Libéré" unter Verweis auf den Generalstaatsanwalt berichtet, soll der Angreifer mit einer Kalaschnikow bewaffnet gewesen sein, die er aber nicht einsetzte.

Carolin Dylla, ARD Paris, tagesschau, 13.02.2025 05:31 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 13. Februar 2025 um 07:30 Uhr.