Lagertanks und Rohrleitungen im Zentralen Öltanklager der Mero CR bei Nelahozeves, Tschechische Republik.

Treibstoff für Kampfflugzeuge NATO plant Kerosin-Pipeline nach Osteuropa

Stand: 22.02.2025 14:12 Uhr

Nach Informationen des Spiegel plant die NATO den Ausbau ihres Pipelinesystems nach Osteuropa. So soll im Fall eines möglichen russischen Angriffs die Treibstoffversorgung sichergestellt werden.

Die NATO plant laut einem Medienbericht den Bau eines Pipelinesystems von Deutschland nach Polen und Tschechien. Damit wolle sich das westliche Militärbündnis für einen möglichen Krieg gegen Russland rüsten, berichtet der Spiegel.

Es gehe um schnelle Lieferungen von Kerosin für Kampfflugzeuge. Weder die NATO noch das Verteidigungsministerium nahmen zu dem Bericht bisher Stellung.

Rückgrat der NATO-Kraftstoffversorgung

Das derzeitige Pipeline-Netz der NATO ende in Bramsche in Niedersachsen und im Raum Ingolstadt in Bayern, schrieb das Magazin. Es zitierte aus einem internen Papier der Bundeswehr, nach dem "erhebliche Probleme in der durchhaltefähigen Treibstoffversorgung der Kräfte, die im Falle des Falles an die Ostgrenze verlegt werden müssen", bestehen.

Es gehe um das Rückgrat für die NATO-Kraftstoffversorgung. Die Kosten für das Projekt werden dem Spiegel zufolge mit 21 Milliarden Euro veranschlagt. Deutschland werde sich mit über 3,5 Milliarden Euro daran beteiligen, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius dem Magazin. "Für unsere Soldatinnen und Soldaten ist die verlässliche Kraftstoffversorgung eine der zwingenden Voraussetzungen für ihre Einsatzbereitschaft", betonte er.

Trasse auch durch Naturschutzgebiete

Die gesamte Bauzeit wird auf 20 bis 25 Jahre geschätzt, die Pipeline selbst soll größtenteils aber bereits bis 2035 fertig sein, wie der Spiegel berichtete. Die Trasse führe unter mehreren Flüssen und durch Wasser- und Naturschutzgebiete hindurch, heißt es demnach in den Dokumenten.

Zudem müssten Grundstücksfragen geklärt werden. Auch Enteignungen sind demnach nicht ausgeschlossen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 22. Februar 2025 um 14:20 Uhr.