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Ukrainischer Präsident Selenskyj bietet Rücktritt für NATO-Beitritt an
Ursprünglich wäre Selenskyjs Amtszeit vor Monaten zu Ende gewesen - durch das Kriegsrecht verlängerte sie sich aber. Trump nannte den ukrainischen Präsidenten deshalb kürzlich einen "Diktator ohne Wahlen". Der machte nun ein Angebot.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Bereitschaft zum Rücktritt im Gegenzug für einen Beitritt des Landes zur NATO erklärt. "Wenn es um Frieden für die Ukraine geht, dann bin ich bereit (meinen Posten zu verlassen)", sagte der Staatschef auf einer Pressekonferenz in Kiew. Seine Priorität seien Sicherheitsgarantien für die Ukraine, und ein NATO-Beitritt sei die beste Variante. Er selbst wolle nicht jahrzehntelang regieren.
Zuletzt hatte die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump Kiew zu Präsidentschaftswahlen gedrängt. Trump nannte Selenskyj einen "Diktator ohne Wahlen". Selenskyjs Amtszeit wäre ursprünglich im Mai vorigen Jahres beendet gewesen, allerdings verlängerte sie sich wegen des andauernden Kriegsrechts.
In der Ukraine setzt das geltende Kriegsrecht Wahlen während eines Krieges aus: Die Wahl wurde wegen des russischen Angriffskriegs also im Einklang mit der ukrainischen Verfassung verschoben.
Selenskyj: Vermittlung ist "nicht genug"
Seit Trumps Amtsantritt versucht die US-Regierung den Krieg gegen die Ukraine zu beenden und nahm Gespräche mit Russland auf. Dabei stellte sich Trump immer wieder gegen den ukrainischen Präsidenten. So sagte er etwa in einem Interview mit dem US-Sender Fox News, die Teilnahme Selenskyjs an Verhandlungen zur Beendigung des Krieges sei "nicht sehr wichtig".
Selenskyj hingegen sagte nun, er wolle Trump als Partner der Ukraine und nicht nur als Vermittler zwischen der Ukraine und Russland sehen. Nur eine Vermittlung sei "nicht genug".
Am Montag jährt sich zum dritten Mal der russische Einmarsch in das osteuropäische Land. Einer der von Russland verkündeten Kriegsgründe ist die Verhinderung eines Beitritts des Nachbarn zur westlichen Militärallianz NATO.