Eine Pflegekraft betreut in einem Seniorenhaus einen Bewohner:

Statistisches Bundesamt Ausgaben für Pflege in zehn Jahren verdoppelt

Stand: 15.05.2025 11:36 Uhr

In Deutschland sind mehr Menschen pflegebedürftig. Das führt auch zu mehr Kosten: Laut dem Statistischen Bundesamt haben sich diese zwischen 2013 und 2023 fast verdoppelt. Die meisten werden zu Hause gepflegt.

Die Gesundheitsausgaben in deutschen Pflegeeinrichtungen haben sich innerhalb von zehn Jahren nahezu verdoppelt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, nahmen die Ausgaben von 42,4 Milliarden Euro im Jahr 2013 auf 82,4 Milliarden Euro im Jahr 2023 zu. Das ist ein Anstieg um mehr als 94 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Ausgaben 2023 um mehr als sechs Prozent.

Erfasst wurden Ausgaben in ambulanten, stationären und teilstationären Einrichtungen. Die Gesundheitsausgaben in ambulanten Pflegeeinrichtungen stiegen den Angaben zufolge in dem Zeitraum um knapp 133 Prozent. In der stationären und teilstationären Pflege waren die Ausgaben 2023 um knapp Dreiviertel (plus 73,8 Prozent) höher als zehn Jahre zuvor.

Mehr Pflegebedürftige, mehr Kosten

Auch die Ausgaben für häusliche Pflege sind erneut gestiegen. So lagen die einschlägigen Aufwendungen für pflegerische Leistungen, die von privaten Haushalten oder Angehörigen erbracht werden, 2023 bei 21,6 Milliarden Euro. Das ist ein Anstieg um mehr als acht Prozent im Vergleich zu 2022. Innerhalb von zehn Jahren haben sich die Ausgaben in diesem Sektor fast verdreifacht.

Grund für den Anstieg der Ausgaben ist die Zunahme der Pflegebedürftigen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Im Dezember 2023 waren in Deutschland 5,7 Millionen Menschen pflegebedürftig, zehn Jahre zuvor waren es noch 2,6 Millionen. Der Großteil der Pflegebedürftigen (86 Prozent) wurde 2023 zu Hause versorgt, die meisten überwiegend durch Angehörige.

Zur stationären und teilstationären Pflege werden unter anderem Altenpflegeheime sowie Einrichtungen der Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege gezählt. Ambulante Pflegeangebote zielen indes darauf ab, die Eigenständigkeit von hilfebedürftigen Menschen in der gewohnten Umgebung zu erhalten.

Generell Ausgaben für Gesundheit gesunken

Neben der Alterung der Gesellschaft ist die Zunahme eine Folge des weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs zum 1. Januar 2017. Seither werden Menschen eher als pflegebedürftig eingestuft als zuvor.

Insgesamt waren die Gesundheitsausgaben 2023 um 0,1 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Maßgeblich für den leichten Rückgang waren demnach die auslaufenden Coronamaßnahmen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 15. Mai 2025 um 23:18 Uhr.