
Deutscher Nationalpreis Ehrung für BioNTech-Mitgründer Türeci und Sahin
Für ihren Beitrag zur Pandemie-Bekämpfung und den Einsatz für die mRNA-Krebsmedizin werden die BioNTech-Mitbegründer Türeci und Sahin mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet. Jurychef Mirow sprach von einem "leuchtenden Beispiel".
Die Mitgründer des Mainzer Impfstoff-Entwicklers BioNTech, Özlem Türeci und Ugur Sahin, werden mit dem Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung ausgezeichnet.
Auf Basis ihrer innovativen wissenschaftlichen Forschung hätten sie ein "bedeutendes Unternehmen geformt, das einen großen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie leisten konnte und weiter auf dem Gebiet der mRNA-Krebsmedizin führend ist", erklärte Thomas Mirow, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Nationalstiftung und Vorsitzender der Preis-Jury.
Die Immunologen Sahin und Türeci hätten "damit in diesen auch ökonomisch schwierigen Zeiten ein leuchtendes Beispiel geschaffen, das hoffentlich viele junge Gründerinnen und Gründer in Deutschland ermutigen wird, einen vergleichbaren Weg zu gehen“, sagte Mirow. Für Deutschland sei es von herausragender Bedeutung, dass Stärken in Wissenschaft und Forschung in Zukunft "entschlossener in unternehmerische Erfolge" umgemünzt werden.
Krebsmedikament: Erste Marktzulassung für 2026 erwartet
BioNTech wurde 2008 gegründet. 2020 entwickelte die Firma einen der ersten und wichtigsten Impfstoffe gegen Covid-19. Nach dem Impfstoff-Boom während der Pandemie arbeiten die Immunologen jetzt unter anderem an der Entwicklung von Krebstherapien auf mRNA-Basis.
Grob gesagt soll mittels mRNA dem Immunsystem der Patientin oder des Patienten geholfen werden, Krebszellen anhand bestimmter Merkmale zu erkennen und sie zu zerstören. 2026 will Biontech eine erste Marktzulassung bekommen. Vergleichsweise weit sind die Mainzer bei der Entwicklung von Präparaten gegen Blasenkrebs sowie zur Behandlung von Darmkrebs. Bei Letzterem werden für Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres wichtige neue Studiendaten erwartet.
Förderpreis für "IT4Kids"
Der diesjährige Förderpreis der Deutschen Nationalstiftung geht an "IT4Kids". Der gemeinnützige Bildungspartner für Schulen setzt sich laut Nationalstiftung dafür ein, dass Kinder frühzeitig grundlegende Programmierkonzepte erlernen. Herzstück der Initiative sei eine eigens entwickelte Lernsoftware, die vollintegriert in die Lehrpläne aller Bundesländer sei und ein besonders niedrigschwelliges Angebot für spielerischen Informatikunterricht darstelle. "IT4Kids" überwinde damit den Bildungsföderalismus. Ziel sei eine hochwertige digitale Bildung für alle Kinder.
Einsatz für eine demokratische Gesellschaft
Der Preis wird am 10. Juni in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin übergeben. Mit dem Deutschen Nationalpreis ehrt die Deutsche Nationalstiftung seit 1997 jedes Jahr Menschen und Organisationen, die sich für eine demokratische Gesellschaft engagieren. Der parallel verliehene Förderpreis zeichnet dabei bevorzugt Organisationen aus, die sich für den Zusammenhalt junger Menschen starkmachen.
Die Auszeichnung ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Die überparteiliche, unabhängige und gemeinnützige Deutsche Nationalstiftung wurde 1993 von Helmut Schmidt und Weggefährten gegründet.