Eine Person wird in Handschellen von der Polizei abgeführt.

Medienbericht zu Kriminalstatistik Mehr Kinder und Jugendliche gewalttätig

Stand: 28.03.2025 15:32 Uhr

Kommende Woche wird die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2024 vorgestellt, der Spiegel zitiert schon vorab daraus. Demnach ist vor allem ein Trend alarmierend: Gerade bei Minderjährigen gibt es mehr Gewaltkriminalität.

Die Zahl der erfassten Gewalttaten ist nach Informationen des Magazins Spiegel erneut gestiegen. Das gehe aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2024 hervor, die von Bundesinnenministerin Nancy Faeser und dem Chef des Bundeskriminalamts, Holger Münch, am kommenden Mittwoch vorgestellt werden soll, schreibt das Magazin. Dem Spiegel liegt diese Statistik nach eigenen Angaben vorab vor.

Demnach zählte die Polizei im vergangenen Jahr rund 217.300 Taten aus dem Bereich Gewaltkriminalität - der höchste Stand seit dem Jahr 2010. Rund 29.000 Straftaten wertete die Polizei 2024 als "Messerangriffe", wobei hierunter sowohl vollendete als auch versuchte Attacken fallen.

Deutlich mehr gewaltbereite Minderjährige

Besonders deutlich war im vergangenen Jahr der Anstieg der Gewaltkriminalität bei Minderjährigen, zitiert der Spiegel aus der Kriminalstatistik: 11,3 Prozent mehr Kinder seien tatverdächtig gewesen sowie 3,8 Prozent mehr Jugendliche. Ein Grund könnte laut Kriminalstatistik der Anstieg psychischer Belastungen bei jungen Menschen sein, was es mit "anderen ungünstigen Faktoren" wahrscheinlicher mache, dass jemand zum Täter werde, heißt es in dem Bericht, so der Spiegel.

Zahl nicht deutscher Verdächtiger nimmt zu

Auch die Zahl nicht deutscher Verdächtiger bei Gewalttaten habe mit 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erneut zugenommen. Das sei teilweise damit zu erklären, dass der Anteil von Ausländern an der Bevölkerung 2024 weiter gestiegen sei - mehr Menschen, mehr Taten, zitiert der Spiegel. Zudem seien Geflüchtete oft von Gewalterfahrungen und psychischen Belastungen betroffen. Diese Risikofaktoren erhöhten laut Statistik die Wahrscheinlichkeit der Begehung von Straftaten.

Lockerung des Cannabisgesetzes hat Folgen

Es gibt aber auch positive Entwicklungen: Betrachtet man nicht nur die Gewaltkriminalität sondern alle Straftaten verzeichne die Kriminalstatistik einen leichten Rückgang der registrierten Fälle. Alles in allem zählte die Polizei im vergangenen Jahr demnach 5.837.445 Straftaten - 1,7 Prozent weniger als noch im Jahr 2023.

Ein Grund für den leichten Rückgang sei, dass die Ampelkoalition im vergangenen Frühjahr den Anbau und Besitz von Cannabis teils legalisiert hat. So sei etwa ein Drittel der registrierten Drogendelikte im Vergleich zum Vorjahr weggefallen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 28. März 2025 um 15:00 Uhr.