
Baden-Württemberg Audi stoppt Exporte in die USA: Mitarbeiter sind trotzdem zuversichtlich
Audi hat alle Exporte in die USA gestoppt. Wie stark die Modelle aus Neckarsulm betroffen sind, ist unklar. Das Ganze ist eine Reaktion auf Autozölle in den USA.
Mehreren Medienberichten zufolge liefert Audi vorerst keine neuen Autos mehr in die USA. Der Autobauer mit einem Werk in Neckarsulm (Kreis Heilbronn) reagiert damit auf die Zölle der Trump-Regierung. Demnach sind noch 37.000 Fahrzeuge in den USA bei den Händlern auf Lager, die nicht von den Zöllen betroffen sind. Sie sollen noch abverkauft werden. Zuerst hatte die "Automobilwoche" berichtet. Audi möchte sich bisher nicht dazu äußern.
Informationen zum Lieferstopp in die USA bisher nur aus der Zeitung
Die meisten Audi-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich am Dienstag vor dem Werkstor dazu äußern wollen, haben von dem Lieferstopp selbst erst aus der Zeitung erfahren. Offiziell hatte sie niemand informiert. Was sie nicht für gut heißen.
Generell halten sie die Strategie allerdings für richtig, man könne nicht immer nachgeben. Auch Gegenzölle finden sie eine begrüßenswerte Sache. Die meisten Befragten gehen davon aus, dass das Thema Zölle bald erledigt sein wird und es zu einer ganz guten Lösung kommt. Es könne ja nicht ewig so weiter gehen.
Trotz Autozöllen: Zuversicht für die nähere Zukunft
Viele waren der Meinung, es wäre gerade eine sehr schwierige Zeit. Doch bei Audi hätte es in all den Jahrzehnten immer wieder Höhen und Tiefen gegeben und es wäre noch immer ganz gut ausgegangen. Sorge um den langfristigen Erhalt des Arbeitsplatzes haben vor allem die Jüngeren. Denn der Umstieg auf E-Autos würde viele Arbeitsplätze kosten. Die Älteren stimmen ihnen zu.

Erst vor Kurzem wurde in Neckarsulm der neue A6 vorgestellt, der für eine hohe Auslastung am Standort sorgen soll.
Audi reagiert mit Abverkauf der Lagerbestände auf US-Zölle
Alle Autos, die nach dem 2. April in die USA geliefert wurden, sollen nicht an die Händler ausgeliefert werden. Das angesprochene Polster von 37.000 Fahrzeugen reiche den Berichten zufolge für etwa zwei Monate. Die Händler sollten sich demnach erst einmal auf den Abverkauf der Lagerbestände konzentrieren.
Weitere Zölle drohen im Mai
Verkaufsschlager in den USA ist das Modell Q5, das in Mexiko gebaut wird. Darüber hinaus sind auch die Modelle der Werke in Deutschland - darunter Neckarsulm -, in Ungarn und der Slowakei betroffen. Ein eigenes Werk in den USA hat Audi nicht, entsprechend müssen alle Fahrzeuge des Herstellers in die USA importiert werden.
Wie der Autohersteller weiter vorgehen will, ist bislang noch nicht bekannt. Seit vergangenem Donnerstag, dem 3. April, gelten für Autoimporte in die USA Zölle in Höhe von 25 Prozent. Die kommen auf die bisherigen Zölle von 2,5 Prozent oben drauf. Weiter geht es dann ab Mai, dann sollen auch 150 Kategorien verschiedener Autoteile von dem Aufschlag erfasst werden.
Sendung am Mo., 7.4.2025 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4