
Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz Camper-Community: Wohnmobilbrand in Karlsruhe sorgt für Gesprächsstoff
Bei einem Wohnmobilbrand in Karlsruhe kam ein Zwölfjähriger ums Leben. Seine Mutter wurde lebensgefährlich verletzt. Das Unglück löst unterschiedliche Reaktionen bei Campern aus.
Vor einer Woche geriet ein Wohnmobil in Karlsruhe aus noch ungeklärter Ursache in Brand. Die Mutter konnte sich mit lebensgefährlichen Verletzungen retten. Ihr zwölfjähriger Sohn und zwei Hunde kamen ums Leben. Die Betroffenheit nach dem tragischen Unfall ist groß - auch innerhalb der Camper-Community.
Camper-Treffen in Kandel: Wohnmobilbrand macht schnell die Runde
Für das alljährlichen Wohnmobil-Treffen in Kandel (Kreis Germersheim) sind seit Mittwoch 20 Campingfahrzeuge zusammengekommen. Man kennt sich. Die meisten kommen seit Jahren zu diesem privatorganisierten Treffen am Adamshof. Die eingeschworene Gruppe sitzt auf Campingstühlen unter der Markise eines Wohnmobils zusammen.
Wenn so etwas passiert, macht man sich natürlich Gedanken. Camper bei Wohnmobil-Treffen in Kandel
Die Nachricht vom Wohnmobilbrand in Karlsruhe am vergangenen Wochenende hat auf dem Platz bereits die Runde gemacht. Und löst gemischte Gefühle aus. In ihren Wohnmobilen fühlen sie sich trotzdem sicher.
Es ist einfach wahnsinnig tragisch, weil da ein Kind zu Tode gekommen ist. Emotional belastet einen das anders. Junge Mutter mit Kind, das ist eine emotionale Geschichte, egal ob sie mit dem Wohnmobil, Motorrad oder so unterwegs waren. Camperin auf dem Adamshof

Seit Mittwoch findet in Kandel im Kreis Germersheim ein traditionelles Camper-Treffen statt.
Tödlicher Brand beschäftigt Camper-Community auch im Netz
Die Nachricht verbreitet sich auch Online weiter. In einem der größten deutschen Foren für Camper hat ein Mitglied den Bericht einer Tageszeitung zum Brand gepostet. Das hat viele Diskussionen und Spekulationen ausgelöst. Der Forenbetreiber ist auch beim Treffen in Kandel dabei. Er hat den Beitrag mittlerweile gesperrt.
Schlussendlich habe ich die Notbremse gezogen. Es weiß eben keiner, was die Brandursache ist, und Spekulationen helfen keinem und dumme Kommentare helfen noch weniger. Betreiber eines Camper-Forums mit 30.000 Mitgliedern

Gasflaschen gehören zur Ausstattung in den meisten Wohnmobilen
Gas als potenzielle Gefahrenquelle im Wohnmobil
Flüssiggas für Herd, Heizung und Kühlschrank ist in vielen Wohnmobilen Standard. Oft werden zusätzliche Gasflaschen für einen Grill mitgenommen. Auch beim Wohnmobilbrand in Karlsruhe befanden sich mehrere Gasflaschen im Fahrzeug. Die Polizei musste vergangene Woche den Unfallbereich zwischenzeitlich wegen Explosionsgefahr weiträumig absperren.

Unter anderem der Herd wird in den meisten Wohnmobilen mit Gas betrieben
Seit diesem Jahr ist die Gasprüfung bei Campingfahrzeugen Pflicht. Ein Camper in Kandel befürwortet die Gesetzesänderung. "Ich gehe regelmäßig zur Gasprüfung, auch als es in den letzten Jahren nur eine Empfehlung war, denn Gas ist natürlich sehr gefährlich." Einen Feuerlöscher hat er auch dabei. Das ist in Deutschland zwar keine gesetzliche Pflicht. In Ländern wie Belgien, Griechenland und Finnland aber schon.
Die Camper-Community wartet auf Gutachten zum Wohnmobilbrand
Die Camper beim Wohnmobil-Treff in Kandel warten auf das Ergebnis des Gutachtens zur Unfallursache in Karlsruhe. Das Einzige, was wirklich Sinn machen würde, seien Fakten, so ein Teilnehmer. Wenn geklärt sei, woran es lag, dann könne man Rückschlüsse für sein eigenes Verhalten ziehen.

Camper in Kandel wollen nicht über die Brandursache in Karlsruhe spekulieren
Als Brandursache des Wohnmobils in Karlsruhe vermutet die Polizei zum aktuellen Zeitpunkt einen technischen Defekt. Das Gutachten soll die genaue Brandursache klären.