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Baden-Württemberg "Erasmus"-Programm für die Feuerwehr soll Innere Sicherheit fördern

Stand: 11.02.2025 18:35 Uhr

Junge Feuerwehrleute und ehrenamtliche Helfer im Katastrophenschutz können künftig über ein neues Austauschprogramm ins Ausland reisen. Das kündigte der BW-Innenminister an.

Als "Katastrophenschutz-Erasmus" bezeichnet BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU) ein Projekt, das sich am Erasmus-Programm für Studierende und Auszubildende orientiert, das er am Dienstag vorgestellt hat. Junge Menschen aus den EU-Mitgliedsstaaten unter 25 Jahren, die sich bei der Feuerwehr oder anderen Organisationen im Katastrophenschutz engagieren, könnten damit die Systeme anderer europäischer Länder kennenlernen.

Vorbereitung auf internationale Krisen

Je besser die Helfer vernetzt seien, desto leichter könnten sie in Lagen über Landes- und Sprachgrenzen hinweg zusammenarbeiten, so Strobl. Das Programm diene auch dazu, die Jugendfeuerwehren weiterhin attraktiv zu halten - auch wenn man derzeit Zulauf habe. 

Strobl sagte, er habe dazu mit der neuen EU-Katastrophenschutzkommissarin Hadja Lahbib aus Belgien erste Gespräche geführt. Man sei sich einig, dass man das machen wolle. Man plane ein Austauschprogramm, das die junge Generation früh auf internationale Krisen und deren Bewältigung vorbereite. Erasmus für Studierende und Azubis sei dabei die "Blaupause für die Blaulichtfamilie". Die weltweiten Krisen und geopolitischen Entwicklungen der vergangenen Jahre würde Europa vor neue Herausforderungen stellen, so der Innenminister.

Unsere Gefahrenlagen werden immer komplexer. Mehr denn je gilt: Wir müssen zusammenarbeiten, national und international, Hand in Hand. Baden-Württembergischer Innenminister Thomas Strobl (CDU)

Teilnehmende können Netzwerk knüpfen

Das Programm richte sich etwa an die Feuerwehr oder das Deutsche Rote Kreuz. Die Landesfeuerwehrschule in Bruchsal soll dabei zentrale Drehscheibe werden. Das Angebot ist gedacht für junge Menschen unter 25 Jahren aus den EU-Mitgliedstaaten, "die sich aktiv im Katastrophenschutz engagieren oder ein Interesse an diesem Thema haben", teilte das Staatsministerium mit. Damit könnten die Teilnehmer über den eigenen Tellerrand schauen, die Systeme anderer europäischer Länder kennenlernen und ein Netzwerk knüpfen. Angesprochen werden sollen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer im Bevölkerungsschutz, Studierende, Auszubildende und junge Fachkräfte.

Auch die operative Zusammenarbeit der Polizei soll verbessert werden. Ende März wird in Kehl ein Neubau für die deutsch-französische Wasserschutzpolizei eingeweiht. Baden-Württemberg investiere hier zwölf Millionen Euro, so Strobl.

Sendung am Di., 11.2.2025 18:00 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW

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