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Baden-Württemberg Harter Stellenabbau und Sparkurs: Galeria schreibt wieder schwarze Zahlen
Die Warenhauskette Galeria schreibt wieder schwarze Zahlen - und zwar in allen 83 Filialen, wie einer der neuen Eigentümer erklärt. Vorausgegangen ist nicht nur ein harter Sparkurs.
Seit Sommer 2024 hat die Warenhauskette Galeria neue Eigentümer, unter anderem den Mannheimer Unternehmer Bernd Beetz. Jetzt erklärte Beetz im Interview mit dem "Handelsblatt", dass alle 83 verbliebenen Galeria-Filialen schwarze Zahlen schreiben.
Galeria sei profitabel ins neue Geschäftsjahr gestartet - das habe es seit mehr als zehn Jahren nicht gegeben, so der Galeria-Miteigentümer. Er rechne für das laufende Geschäftsjahr mit 2,5 Milliarden Euro Umsatz, 500 Millionen mehr als im Vorjahr.
Galerias Erfolgsrezept: Harter Sparkurs und Stellenabbau
Der Mannheimer Unternehmer Beetz hatte die Galeria-Filialen in Deutschland im vergangenen Sommer zusammen mit einem anderen Investor übernommen. Vorher hatte die Warenhauskette zum dritten Mal in vier Jahren Insolvenz angemeldet. Seit der Übernahme haben die neuen Besitzer die Namen Karstadt und Kaufhof gestrichen und in der Zentrale die Hälfte aller Stellen abgebaut. Nach Meinung von Beetz war Galeria im Verwaltungsbereich aufgebaut wie ein riesiger Dax-Konzern. Jetzt sei man viel schlanker und agiler. Außerdem habe man die Mietkosten für die Filialen extrem kürzen können.
Beetz betonte, dass man bei der Übernahme versprochen habe, bundesweit 72 Filialen zu erhalten. Tatsächlich seien es sogar 83 geworden. In Baden-Württemberg ist Galeria unter anderem noch in Stuttgart, Mannheim, Freiburg, Karlsruhe, Heidelberg, Offenburg und Ulm zu finden.
Galeria will Partner in Gebäude holen
Das Logistikunternehmen Fiege - bislang Joint-Venture-Partner von Galeria - übernehme nun die komplette Logistik. Für die Zukunft sollen noch andere Partner mit in die Galeria-Gebäude einziehen. So wird es in Berlin schon gemacht, wo es in zwei Gebäuden Lidl-Filialen gibt. Auf jeden Fall sollen mit diesen Ideen alle 83 Filialen, auch die in Baden-Württemberg, langfristig erhalten bleiben, sagt Beetz.