Baden-Württemberg Panne beim Druck: 220.000 Stimmzettel müssen vernichtet werden
Die Stimmzettel für die Bundestagswahl im Wahlkreis Bodensee mussten vernichtet werden. Beim Druck hatten sich Fehler eingeschlichen, die die Wahl womöglich anfechtbar gemacht hätten.
Beim Druck der Stimmzettel für den Wahlkreis Bodensee hat es eine Panne gegeben. Alle 220.000 Exemplare mussten vernichtet werden, denn es hatten sich gleich mehrere Fehler eingeschlichen.
"Ein menschlicher Fehler", so fasst es ein Sprecher des Landratsamts in Friedrichshafen zusammen und bestätigt damit einen Bericht des Südkuriers. Die zuständige Druckerei habe für den Druck eine nicht freigegebene Vorabversion der Stimmzettel benutzt. Teilweise waren Berufe der Kandidaten in Anführungszeichen, manche Namen fett gedruckt.
Wahlergebnisse wären anfechtbar gewesen
Das hätte Wählerinnen und Wähler nach Ansicht der Landeswahlleitung beeinflussen können, sagte der Sprecher. Die Wahlergebnisse wären womöglich anfechtbar gewesen. Weil die Fehler schnell bemerkt wurden, habe die Panne aber keine Auswirkungen auf die Wahl.
Das zuständige Kommunal- und Prüfungsamts lag vor der Panne sogar drei Tage vor dem eigenen Zeitplan. "Jetzt liegen wir voll im Zeitplan", so der Sprecher. Die Briefwahlunterlagen könnten auf jeden Fall rechtzeitig verschickt werden. Die neuen Stimmzettel sind mittlerweile schon gedruckt und auch ausgeliefert. Diesmal ohne Fehler. Die Kosten für den Fehldruck in Höhe von rund 15.000 Euro trägt die Druckerei.
Reibungsloser Ablauf in anderen Wahlkreisen
In den Wahlkreisen Ravensburg und Biberach sind die Stimmzettel ebenfalls bereits gedruckt und ausgeliefert. Auffälligkeiten oder Fehler habe es keine gegeben, teilten die zuständigen Landratsämter auf SWR-Nachfrage mit.
Sendung am Do., 6.2.2025 10:30 Uhr, SWR4 BW Studio Friedrichshafen
