
Baden-Württemberg Porsche baut 1.900 Stellen ab - Weissach und Zuffenhausen betroffen
Bis 2029 will Porsche in BW 1.900 Menschen weniger beschäftigen. Die Stellen sollen durch Altersteilzeit abgebaut werden. Was nach Ablauf einer Beschäftigungssicherung 2030 kommt, ist noch offen.
Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche will bis 2029 rund 1.900 Menschen weniger beschäftigen. Das teilte der Porsche-Vorstand heute den Beschäftigten auf mehreren Betriebsversammlungen mit. Damit reagiert der Autobauer auf den erwarteten Gewinnrückgang.
Betroffen von den Stellenstreichungen sind das Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und der Forschungs- und Entwicklungs-Standort Weissach. In allen Bereichen würden Stellen reduziert - von der Entwicklung über die Produktion bis zur Verwaltung. Derzeit arbeiten an den BW-Standorten von Porsche 23.600 Beschäftigte.
Es ist die nächste große Meldung rund um Porsche diese Woche, nachdem am Mittwoch der gesamte Betriebsrat geschlossen zurückgetreten war.
Altersteilzeit soll Stellenabbau möglich machen
Der Stellenabbau ist noch moderat, verglichen mit anderen Unternehmen aus der Automobilbranche wie etwa dem Zulieferer Bosch aus Gerlingen. Dennoch stünde das Unternehmen vor Herausforderungen wie dem schleppend anlaufenden Geschäft mit Elektroautos, so das Unternehmen.
"Unsere Jobs sind natürlich sicher", betonte der Porsche-Betriebsratsvorsitzende Harald Buck gegenüber dem SWR. Trotzdem müsse sich Porsche für die Zukunft aufstellen. Deshalb habe man eine Altersteilzeit aufgelegt, um die Zahl der Beschäftigten bis 2029 zu senken. Die Stammmitarbeiter seien abgesichert.
Zukunft nach 2030 noch offen
Der Stellenabbau soll sozialverträglich erfolgen, das sei dem Betriebsrat bei den Verhandlungen mit der Geschäftsleitung wichtig gewesen. Schließlich gelte beim Sportwagenbauer noch bis 2030 eine Standort- und Beschäftigungssicherung - damit sind keine betriebsbedingten Kündigungen möglich. Was danach kommt ist jedoch derzeit noch offen. Porsche-Vorstand und Betriebsrat seien weiter in Gesprächen über die Zukunft.
Getrübte Stimmung bei Porsche Betriebsversammlung
Ibrahim Aslan, IG Metall-Vertrauenskörperleiter der Porsche AG Zuffenhausen berichtete dem SWR aus einer Betriebsversammlung: "Die Leute wusste nicht, was kommt auf uns zu", sagte er. Die Stimmung sei getrübt gewesen. Doch Vorstand Oliver Blume habe klare Worte gefunden, so Aslan.
Bereits im vergangenen Jahr und in diesem Jahr liefen die Verträge von 2.000 befristet Beschäftigten aus, erklärte Personalvorstand Andreas Haffner am Donnerstag in der "Stuttgarter Zeitung". Porsche hatte kürzlich vor einem starken Gewinnrückgang gewarnt. Bei geringerem Absatz soll der Umsatz 2025 bei 39 bis 40 Milliarden Euro stagnieren.
Sendung am Do., 13.2.2025 12:00 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg, SWR1 Baden-Württemberg