Manfred Lucha (l, Bündnis 90/Die Grünen), Minister für Soziales und Integration in Baden-Württemberg, spricht im Landtag bei einer Regierungs-Pressekonferenz.

Baden-Württemberg Sozialminister Lucha tritt bei Landtagswahl 2026 nicht mehr an

Stand: 25.01.2025 17:39 Uhr

Seit mehr als 40 Jahren ist er bei den Grünen, seit acht Jahren Minister. Doch bei der kommenden Landtagswahl ist für Manfred Lucha Schluss. Das gab er nun bekannt.

Der grüne Sozialminister Manfred Lucha tritt bei der Landtagswahl 2026 in Baden-Württemberg nicht mehr an. Dies erklärte der 63-Jährige beim Neujahrsempfang der Grünen in Ravensburg, wie sein Sprecher bestätigte. Zuvor hatte die "Schwäbische Zeitung" berichtet

Der gelernte Krankenpfleger wuchs im bayerischen Altötting auf, lebt aber schon lange in Ravensburg. Lucha ist seit über 40 Jahren bei den Grünen und deckt auch die Sozialpolitik ab. 2011 wurde er Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Ravensburg, seit Mai 2016 ist er Minister für Soziales, Gesundheit und Integration. Lucha ist verheiratet, hat zwei Kinder und drei Enkel, wie das Ministerium schreibt.

Kritik an Lucha während der Corona-Pandemie

Während der Corona-Pandemie musste er viel Kritik einstecken. Die Opposition hielt ihm das schleppende Impftempo, eine verbockte Teststrategie und Kommunikationspannen vor und forderte mehrfach seinen Rückzug. Doch Lucha und verwies darauf, dass Baden-Württemberg vergleichsweise gut durch die Krise kam. Nach mehreren Todesfällen im Maßregelvollzug und in Psychiatrien musste er sich zudem im vergangenen Jahr den Vorwürfen der Opposition im Sozialausschuss des Landtages stellen. "Die Häufung dieser Fälle stellt die Frage nach einem systematischen Versagen", sagte damals der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch der "Badischen Zeitung". Die SPD forderte sogar einen Untersuchungsausschuss. Lucha wies die Vorwürfe zurück.

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