Das Wrack eines Sportflugzeugs liegt in einem Waldgebiet bei Geisingen im Kreis Tuttlingen

Baden-Württemberg Tödlicher Flugzeugabsturz in Geisingen: Ermittlungen könnten ein Jahr dauern

Stand: 11.02.2025 09:20 Uhr

Nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs in Geisingen (Kreis Tuttlingen) sind erste Untersuchungen vor Ort beendet. Bis die Ursache feststeht, könnte aber bis zu ein Jahr vergehen.

Am 3. Februar war ein Kleinflugzeug über einem Waldstück bei Geisingen-Gutmadingen (Kreis Tuttlingen) abgestürzt. Der 77-jährige Pilot verunglückte tödlich. Inzwischen ist die Begutachtung vor Ort abgeschlossen. Das Wrack ist geborgen und die Ermittler der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) sind nach Braunschweig zurückgekehrt.

Ermittlungen können bis zu einem Jahr dauern

Dort hat die Bundesbehörde ihren Sitz. Die Ermittlungen befinden sich im Anfangsstadium, so ein Sprecher der BFU. Alle gesammelten Informationen würden nun ausgewertet, um daraus einen Zwischenbericht zu erstellen. Mit einem endgültigen Ergebnis der Untersuchungen ist so schnell aber nicht zu rechnen. Es könne bis zu einem Jahr dauern, bis ein Abschlussbericht vorliegt, der die Ursache des Absturzes erklärt, so ein Sprecher.

Das liege unter anderem daran, dass aufwändige Gutachten eingeholt werden müssen. Das Warten auf Obduktionsergebnisse könne mehrere Wochen dauern. Auf ein bis zu 60 Seiten starkes Gutachten des Deutschen Wetterdienstes warte das BFU unter Umständen mehrere Monate, so ein Sprecher. Die Bundesstelle für Fluguntersuchung hat 39 Mitarbeitende (darunter 19 Flugunfallermittler) und ist mit rund 2.000 Vorfällen in der Luftfahrt pro Jahr beschäftigt.

Trümmerteile im Umkreis von 100 Metern im Wald verstreut

Das zweimotorige Flugzeug, eine Piper PA-34 Seneca, war am Nachmittag des 3. Februar als vermisst gemeldet worden. Gestartet war es in Bozen, das Ziel war laut Polizei der Flugplatz in Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis). Gegen 20:30 Uhr lokalisierten Ermittler das Flugzeug in einem Waldstück bei Geisingen-Gutmadingen. An der umfangreichen Suchaktion war auch ein Polizeihubschrauber beteiligt.

Nach Flugzeugabsturz bei Geisingen wird Wrack geborgen

Die Trümmerteile des abgestürzten Kleinflugzeugs waren in einem Radius von 100 Metern rund um die Absturzstelle in Geisingen verteilt, schätzt die Polizei.

Ob der 77-jährige Pilot vor oder während des Absturzes ums Leben kam, ist Teil der Ermittlung. Er war allein unterwegs. Als das Flugzeug abstürzte, herrschte starker Nebel, wie die Polizei informierte. Das völlig zerstörte Wrack wurde am Folgetag geborgen. Die Ermittlungen übernahmen Flugunfalluntersucher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung.

Flugzeug war bereits in Unfall verwickelt

Nach Angaben der Norwegian Safety Investigation Authority, einer Behörde zur Untersuchung von Flugunfällen in Norwegen, war das Flugzeug bereits 2017 in einen Unfall verwickelt. Demnach wollte der Pilot auf dem Flughafen Leknes (Norwegen) eine Landung durchführen - dies geschah jedoch mit eingezogenem Fahrwerk. Beim Aufsetzen auf die Landebahn verbogen sich die Propellerblätter der Motoren. Der Pilot musste seine Landung abbrechen. Verletzt wurde dabei niemand, so der Bericht der Behörde.

Sendung am Mo., 10.2.2025 13:57 Uhr, SWR4 BW Studio Tübinge - Regionalnachrichten

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