
Baden-Württemberg Ursache für Havarie im Tunnel Rastatt immer noch unbekannt
Im August 2017 brach bei Bauarbeiten der Tunnel Rastatt ein. Unter der jahrelangen Verzögerung des Projekts leidet auch die Branche der Güterbahnbetreiber.
Vertreter der Güterbahnbranche haben am Montag die Baustelle des Rastatter Tunnels besucht, um sich einen aktuellen Überblick über die Lage zu verschaffen. Ihrer Meinung nach haben sich die Bauarbeiten viel zu lange hingezogen.
Der Geschäftsführer des Verbands DIE GÜTERBAHNEN, Peter Westenberger, kritisierte, dass die Ursachen für die Tunnelhavarie bisher nicht öffentlich bekannt seien und auch nicht klar sei, wer die Rechnung für die dadurch entstandenen Kosten am Ende bezahle. Unter der jahrelangen Verzögerung des Projekts leiden auch die Güterbahnbetreiber, weil deren Züge lange Umwege in Kauf nehmen müssen.
Der Bundestag sollte Licht in das Dunkel des Tunnelprojekts bringen. Peter Westenberger, DIE GÜTERBAHNEN
Ein weiteres Problem, so Westenberger, sei die grundsätzliche Konstruktion. Aufgrund der Steigungen im Tunnel sei die Strecke später nur für Güterzüge zu befahren, die ein gewisses Gewicht nicht überschritten. Seien Züge zu schwer, bestehe die Gefahr, dass die Lokomotive die Steigungen nicht bewältigen könnte. Züge könnten den Tunnel dann nur mit Anlauf und ohne Stopp durchqueren.

Im Bau: Der Einfahrtsbereich zum Rastatter Tunnel
Tunnel Rastatt: Schaden durch Havarie ist massiv
Am 12. August 2017 war die Oströhre des Rastatter Tunnels bei Bauarbeiten eingestürzt. Die Havarie sorgt seit Jahren für massive Einschränkungen bei den Unternehmen im Schienengüterverkehr - der Tunnel Rastatt liegt an der wichtigen Bahnmagistrale Rotterdam-Genua.
Durch das Unglück werden Mehrkosten in zigfacher Millionenhöhe erwartet. Die Rede ist von einem Schaden von bis zu 300 Millionen Euro. Allein die Verzögerungen im Güterbahnverkehr werden von Fachleuten auf Millionenbeträge beziffert. Der Tunnel Rastatt soll nun bis Mitte Dezember 2026 fertiggestellt werden. Nach Angaben der Deutschen Bahn liegen die Arbeiten jetzt im Zeitplan.
Sendung am Mo., 31.3.2025 16:30 Uhr, SWR4 BW Studio Karlsruhe - SWR 4 Baden Aktuell