
Baden-Württemberg Weltraumschrott verglüht: Leuchtspektakel am Himmel über BW
In der Nacht auf Mittwoch haben wohl in Baden-Württemberg einige Menschen merkwürdige Lichter am Himmel gesehen. Das Weltraumkommando der Bundeswehr hat eine Erklärung.
Verglühende Raketenteile sind in der Nacht auf Mittwoch über Deutschland und wohl auch in Baden-Württemberg zu sehen gewesen. Bei unseren Kolleginnen und Kollegen von SWR3 gingen jedenfalls etliche Hinweise über außergewöhnliche Beobachtungen ein: Viele Menschen berichteten von Lichtschweifen am Nachthimmel - zum Beispiel im Schwarzwald.
Anrufe bei Polizei wegen Satellitentrümmern
Wie ein Sprecher des Weltraumkommandos der Bundeswehr mitteilte, habe es sich um einen unkontrollierten Wiedereintritt eines Teils einer Falcon-9-Rakete in die Atmosphäre gehandelt. Die Rakete sei am 1. Februar in den USA gestartet. Es gebe keine Erkenntnisse, dass Trümmerteile auf Deutschland gefallen sein könnten, sagte der Sprecher.
Wegen der ungewöhnlichen Lichter hatten in der Nacht zahlreiche Bürgerinnen und Bürger die Polizei angerufen. Auch eine Expertin des Hauses der Astronomie in Heidelberg geht davon aus, dass der verglühende Weltraumschrott auch in Baden-Württemberg sichtbar war. Eine genaue Flugroute der Teile gab es indes nicht.
Weltraumschrott von Elon-Musk-Unternehmen?
Auf seiner Internetseite gab das Raumfahrt-Unternehmen SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk bekannt, dass eine Falcon 9 um 0:21 Uhr deutscher Zeit 23 Starlink-Satelliten in die erdnahe Umlaufbahn brachte. Die Falcon 9 ist eine Zweistufenrakete. Der erste Raketenteil, der sogennante Booster, wird wieder zur Erde zurückgeführt. Die zweite Raketenstufe verglüht in der Atmosphäre.
Laut der Expertin aus Heidelberg sind solche Ereignisse nur bedingt vorhersehbar. "Wenn Satelliten abgeschaltet werden, kommt häufig eine Ankündigung", so die Sprecherin weiter. Oft würden die Teile aber aus den 1950er- und 60er-Jahren stammen und da wisse man häufig nicht vorher Bescheid. "Üblicherweise bleibt nicht mehr als ein Lichtspektakel davon übrig", sagte sie.
Sendung am Mi., 19.2.2025 9:00 Uhr, SWR3 Nachrichten