
Baden-Württemberg Wohnungseinbrüche in BW weiterhin auf niedrigem Niveau
Die Zahl der Wohnungseinbrüche in BW steigt zwar leicht an, liegt aber immer noch auf relativ niedrigem Niveau. Opfer leiden oft lange unter den psychischen Folgen.
Die Scheibe eingeschlagen, die Wohnung verwüstet, alle Wertsachen weg: In Baden-Württemberg hat es im vergangenen Jahr rund 5.280 Wohnungseinbrüche gegeben. Wie aus dem Sicherheitsbericht des Innenministeriums hervorgeht, ist das nur ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
Damit bleiben die Einbruchszahlen im Land weiterhin auf niedrigem Niveau. Einen Tiefstand gab es während der Corona-Pandemie 2021 mit rund 3.300 Einbrüchen. Seither sind die Zahlen zwar wieder gestiegen, liegen aber weit entfernt von Höchstwerten wie in 2015, als es im Land rund 12.200 Einbrüche gab.
Beliebtes Diebesgut: Bargeld, Schmuck und Gold
Für Innenminister Thomas Strobl (CDU) ist das ein Ergebnis "akribischer Ermittlungsarbeit". Die Polizei habe seit einigen Jahren einen landesweiten Schwerpunkt bei der Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen. Jedes Jahr finden länderübergreifende Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen statt. Bei den Aktionstagen im vergangenen Herbst wurden 5.000 Personen kontrolliert und mehrere festgenommen.
Beliebtes Diebesgut sind laut Landeskriminalamt vor allem Bargeld und Schmuck. Auch Mobiltelefone, Gold, Schlüssel und Debit-Karten stehen auf der Liste der Langfinger. Die Gesamtschadensumme beim Wohnungseinbruchsdiebstahl beläuft sich 2024 auf rund 23,7 Millionen Euro - das entspricht einer durchschnittlichen Schadenssumme von rund 4.480 Euro pro Einbruch.
Während die Zahl der Wohnungseinbrüche in BW kaum gestiegen ist, haben die politischen Straftaten in BW einen neuen Höchststand erreicht. Die Mehrheit war laut Kriminalstatistik rechtsextremistisch motiviert:
Psychische Folgen für einige Betroffene oft schwerwiegender
Der materielle Schaden, den Täter im trauten Heim hinterlassen, ist für Betroffene aber nicht immer das Schlimmste - oft wiegen die psychischen Folgen schwerer. "Es gibt Opfer, die kommen mit einem Einbruch gut klar. Andere Opfer leiden über sehr lange Zeit unter der Tatsache, dass die Täter in ihren 'sicheren Bereich' eingedrungen sind. Sie fühlen sich unwohl in ihrer eigenen Wohnung", sagt Stefan Kulle vom Weissen Ring. Der Verein betreut Opfer von Straftaten wie eben auch Wohnungseinbrüchen.
Bei einigen Opfern ginge das so weit, dass sie sich über lange Zeit aus Angst nicht mehr alleine in Ihrer Wohnung aufhielten. Manche Betroffene würden sich - trotz verbesserter Sicherungsmaßnahmen - eine neue Wohnung suchen und umziehen.
Viele Wohnungseinbrüche bleiben erfolglos
Die gute Nachricht: Etwas mehr als 40 Prozent der Wohnungseinbrüche bleiben im Versuch stecken - nicht zuletzt wegen guter Sicherungsvorkehrungen.
Um sich besser gegen Einbrecher zu schützen, gibt es nützliche Tipps der Polizei:
- Haustüre immer abschließen, auch wenn man das Haus nur kurz verlässt.
- Fenster und Balkontüren ebenfalls verschließen - auch gekippte Fenster sind offene Fenster!
- Vor dem Öffnen der Hauseingangstür immer prüfen, wer ins Haus will.
- Keine Ersatzschlüssel im Außenbereich verstecken.
- Den Urlaub nicht auf Social-Media-Kanälen ankündigen,
- Wohnung bei längerer Abwesenheit bewohnt erscheinen lassen - beispielsweise sollten Briefkasten immer geleert sein.
- Mechanisch-bauliche Sicherungseinrichtungen an Türen und Fenstern können durch Smart-HomeSysteme sinnvoll ergänzt werden. Video- oder Bildsignale könnten so aufs Smartphones übertragen werden.
- Wertvolle Gegenstände lieber im Schließfach der Bank aufbewahren, oder zu Hause in einem geprüften Wertbehältnis.
- Auch Alarmanlagen können Einbrecher abschrecken, da sie das Entdeckungsrisiko erhöhen.