Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) nimmt an einer Pressekonferenz teil

Bayern Kunstminister Blume: Absage an Feiertagsstreichung in Bayern

Stand: 15.05.2025 15:05 Uhr

Feiertage streichen für die Wirtschaft? Diese Forderung stößt auf politischen Widerspruch. Kunstminister Markus Blume stellt sich hinter die Kirchen. Feiertage zu streichen sei nicht das Programm der Staatsregierung.

Von Redaktion Religion und Orientierung, Veronika Wawatschek

In der Diskussion um Feiertagsstreichungen hat der bayerische Kunstminister Markus Blume (CSU) den Forderungen einiger Wirtschaftsverbände eine Absage erteilt. Feiertage zu streichen – das sei nicht das Programm der bayerischen Staatsregierung. Das sagte der Minister beim Jahresempfang der evangelischen Landeskirche im Schloss Tutzing am Mittwoch.

Es müsse gelingen, dass die Menschen im Land eine sichere Lebensgrundlage hätten – dabei müsse es "klügere Vorschläge" geben, als gesetzliche Feiertage streichen zu wollen, sagte der Protestant. Hier stehe man an der Seite der Kirchen.

Bayerische Wirtschaftsvereinigung: "Brauchen weniger Feiertage"

Für eine Streichung kirchlicher Feiertage sprach sich am Dienstag die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) aus. "Wir brauchen mehr Arbeit, weniger Feiertage", wird vbw-Präsident Wolfram Hatz von der "Bild"-Zeitung zitiert. vbw-Geschäftsführer Bertram Brossardt ergänzte: "Ostermontag, Pfingstmontag, zweiter Weihnachtsfeiertag – da sind meine Kollegen aus Frankreich und Italien regelmäßig verblüfft, dass wir da freihaben." Einen Tag davon zu streichen, "würde der deutschen Wirtschaft viel bringen und die Arbeitnehmer nicht stark belasten", so Brossardt.

Im März hatte Clemens Fuest, Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo, die Debatte angestoßen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) errechnete, dass ein zusätzlicher Arbeitstag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis zu 8,6 Milliarden Euro steigern könnte. Damals bezog der Gewerkschaftsbund DGB Bayern Stellung: "Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland leisten bereits enorm viel", sagte der bayerische DGB-Chef Bernhard Stiedl. Zu verlangen, noch mehr zu arbeiten, sei inakzeptabel.

Blume begrüßt politische Einmischung der Kirchen

Darüber hinaus hat Blume die Kirchen darin bestärkt, sich politisch zu Wort zu melden. "Ich finde es gut, dass sich Kirchen engagieren und sich in politische Debatten einbringen", sagte Blume am Mittwochabend.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) etwa hatte im Bundestagswahlkampf die Kirchen für ihre Einmischung in die Asylpolitik kritisiert, auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) beklagte im April eine übertriebene Einmischung der Kirchen in die Tagespolitik im Stile einer NGO.

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Quelle: Regionalnachrichten aus Oberbayern 15.05.2025 - 13:10 Uhr