Ein Wahlzettel wird bei der Bundestagswahl 2025 in einem Hamburger Wahllokal eingeworfen

Hamburg Bundestagswahl: 1,3 Millionen Hamburger zur Stimmabgabe aufgerufen

Stand: 23.02.2025 12:20 Uhr

Knapp 1,3 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger sind heute zur Bundestagswahl aufgerufen. Die Wahllokale haben seit 8 Uhr geöffnet und schließen um 18 Uhr. Die Wahlbeteiligung lag am Vormittag etwas unter dem Niveau der letzten Bundestagswahl.

Bis 11 Uhr haben in Hamburg nach Angaben des Landeswahlleiters 45 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Bei der Wahl 2021 lag die Wahlbeteiligung zu diesem Zeitpunkt bei 49,8 Prozent.

In der Hansestadt stehen 13 Parteien mit ihren Landeslisten auf den Wahlzetteln. In den sechs Wahlkreisen - Mitte, Altona, Eimsbüttel, Nord, Wandsbek und Bergedorf/Harburg - treten insgesamt 49 Kandidierende von neun Parteien an.

Hoher Briefwahlanteil in Hamburg erwartet

Es wird erneut mit einem hohen Briefwahlanteil gerechnet. Bis Freitag hatten sich nach Angaben des Landeswahlamts rund 36 Prozent der wahlberechtigten Hamburgerinnen und Hamburger für die Briefwahl entschieden. Einen höheren Wert gab es nur bei der Wahl 2021, damals unter Corona-Bedingungen.

Insgesamt haben in Hamburg 1.269 Wahllokale geöffnet. Damit die Wahl reibungslos stattfinden kann, sind rund 16.000 ehrenamtliche Wahlhelfende im Einsatz.

Erstmals gilt das neue Wahlrecht

Bei dieser Bundestagswahl gilt erstmals das neue Wahlrecht. Nicht jeder Kandidierende, der einen Wahlkreis gewinnt, wird demnach automatisch in den Bundestag einziehen. Entscheidend ist nach dem neuen Wahlrecht nicht die Erststimme, also die Wahlkreisstimme, sondern die Zweitstimme. Sie entscheidet darüber, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag bekommt. Gewinnt eine Partei mehr Wahlkreise als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis an Sitzen zusteht, kommt nicht mehr jeder Wahlkreisgewinner oder jede Wahlkreisgewinnerin automatisch zum Zug.

Auch ein guter Listenplatz garantiert nicht den Einzug in den Bundestag. Sollte etwa eine Partei zwar insgesamt die Fünf-Prozent-Hürde schaffen, aber in einem Bundesland im Verhältnis zu anderen Ländern sehr schlecht abschneiden, könnte das im ungünstigsten Fall bedeuten, dass die Partei aus diesem Bundesland gar keinen Abgeordneten schicken kann. Wer wirklich in den Bundestag einziehen wird, ist daher erst klar, wenn das Endergebnis feststeht.

SPD lag bei Bundestagswahl 2021 in Hamburg vorne

Bei der Bundestagswahl 2021 war die SPD in Hamburg mit 29,7 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft geworden. Die Grüne erhielten damals 24,9 Prozent und die CDU 15,4 Prozent. Die FDP landete bei 11,4 Prozent, die Linke bei 6,7 Prozent und die AfD bei 5,0 Prozent.

In bundesweiten Umfragen lag die Union zuletzt klar vorn. Die SPD, angeführt vom Bundeskanzler und ehemaligen Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz, würde demnach deutschlandweit hinter der AfD nur drittstärkste Kraft. 

Eine Woche nach der Bundestagswahl findet in Hamburg bereits die nächste Wahl statt: Am 2. März wird eine neue Bürgerschaft gewählt.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 22.02.2025 | 19:30 Uhr