
Hamburg Der Spitzenkandidat der SPD in Hamburg: Peter Tschentscher
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat im Spitzenkandidaten-Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal vor einer grün-schwarzen Koalition in der Hansestadt gewarnt.
Rot-Grün habe sich in Hamburg bewährt, sagte Tschentscher am Freitag. Einen Kuschelkurs gebe es im Wahlkampf zwischen den Dauer-Koalitionspartnern aber nicht. Der Bürgermeister betonte, seine Wunsch-Regierung brauche "einen möglichst starken SPD-Anteil". Denn es sei manchmal nötig, "die Grünen unterzuhaken und zu sagen 'nee, das machen wir dann doch anders'".
Tschentscher: Fegebank und Thering würden nicht zögern
Wenn rechnerisch nach der Wahl auch eine grün-schwarze Koalition möglich wäre, würden CDU-Kandidat Dennis Thering und Grünen-Spitzenfrau Katharina Fegebank nicht zögern, meinte Tschentscher. "Denn sie möchten ins Bürgermeisteramt, das haben beide deutlich erklärt."
"CDU hat sich nicht als sehr zuverlässig erwiesen"
Derzeit liegen CDU und Grüne in Umfragen fast gleichauf. Das heißt: Regieren könnte die SPD künftig wohl auch mit der CDU. Eine Option für Tschentscher? "Die CDU hat sich vor allem in Hamburg nicht als sehr zuverlässig erwiesen. Sie macht Dinge, die eigentlich auch in der CDU keiner richtig findet, die aber so oppositionstaktisch sind."
Beim Thema Bürokratie übte Tschentscher persönliche Kritik am CDU-Spitzenkandidaten Thering. Dieser hatte einen Senator für Bürokratie-Abbau und Digitalisierung vorgeschlagen. "Das ist schon wieder ein typischer Thering-Vorschlag: Bürokratie abbauen durch neue Behörden", sagte Tschentscher.
Tschentscher betont Fortschritte beim Thema Bauen
Dagegen verwies er auf eigene Anstrengungen auf dem Gebiet. So vereinfache Hamburg gerade seine Bauvorschriften. Das sorge für "schnelleres Genehmigen und günstigeres Bauen". Beim Wohnungsbau habe Hamburg jetzt die Wende geschafft. "Wir sind wieder auf dem aufsteigenden Ast. Wir hatten im vorvergangenen Jahr 5.400 Baugenehmigung und jetzt wieder über 6.500. Wir werden jetzt die Zielmarke von 10.000 Wohnungen pro Jahr wieder anpeilen."
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal 18:00 Uhr | 21.02.2025 | 18:00 Uhr