
Hamburg Explosionsgefahr bei Lachgas: Stadtreinigung stellt Kampagne vor
"Schluss mit lustig" - unter diesem Motto startet die Stadtreinigung eine Kampagne zur Partydroge Lachgas. Denn die Droge ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern macht auch Probleme bei der Entsorgung.
Die Stadtreinigung sortiert nach eigenen Angaben jeden Monat 400 bis 500 Flaschen aus den Papierkörben heraus, die sonst in der Müllverbrennung landen würden. Vor allem auf dem Kiez finden sich viele Lachgasflaschen im Müll.
Explodierende Kartuschen gefährlich für Mitarbeiter
Trotz dieser Sortierarbeiten gelangen durch unsachgemäße Entsorgung immer wieder kleine Gasflaschen in die Öfen der Müllverbrennungsanlagen, erklärt Sven Winterberg von der Stadtreinigung. Wenn sie dort explodierten, ist das gefährlich für die Mitarbeiter, führt aber auch zum Stillstand der Anlagen und zu überteuren Schäden. Allein im vergangenen Jahr hätte dies zu mehr als zehn größeren Explosionen in den Müllverbrennungsanlagen geführt, heißt es seitens der Stadtreinigung. Es seien Schäden in Millionenhöhe entstanden.
Nun appelliert die Stadtreinigung, die Lachgas-Kartuschen im Gelben Sack oder auf dem Recyclinghof zu entsorgen - und das vollständig entleert. Die Gasflaschen gehörten nicht in öffentliche Papierkörbe oder den Restmüll, heißt es eindringlich.
Forderungen an Hersteller: Füllmenge begrenzen
Mit Plakaten, unter anderem auf 20 Müllfahrzeugen, mit Flyern und Infos auf den Social-Media-Kanälen sei es längst nicht mehr getan, meint Winterberg. Um Explosionen zu verhindern, sollten die Hersteller die Füllmenge begrenzen oder die Kartuschen mit sogenannten Berst-Scheiben ausstatten. Auch ein Pfand auf die Kartuschen oder ein Verbot von Lachgas sei denkbar, so Winterberg. 90.000 Postkarten sollen jetzt mit dem Appell "Schluss mit lustig" in 150 Kneipen und Bars in der Schanze, Altona und St. Pauli verteilt werden.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 15.05.2025 | 12:00 Uhr