Tennisspieler Alexander Zverev beim Training in Stuttgart

Hamburg "Nehme ich nicht ernst": Zverev poltert gegen Becker und Rittner

Stand: 09.06.2025 19:02 Uhr

Alexander Zverev hat nach der harschen Kritik an ihm von Barbara Rittner und Boris Becker nach seinem Viertelfinal-Aus bei den French Open zum Gegenschlag ausgeholt. Der Tennis-Olympiasieger von 2021 betonte dabei, dass er in Roland Garos nicht gegen "Hans-Peter", sondern Novak Djokovic gescheitert sei.

In dieser Deutlichkeit hat der 28-Jährige die immer mal wieder aufkommende Kritik an ihm bis dato noch nie gekontert. "Ich glaube, wenn es bei mir gut läuft, dann mache ich immer alles richtig. Und wenn es bei mir schlecht läuft, dann sind alle immer sehr, sehr schlau. Da gehört Boris leider dazu", sagte der Hamburger am Montag beim ATP-Turnier in Stuttgart in Richtung Tennis-Legende Becker.

Auch an der früheren Bundestrainerin Rittner ließ er kein gutes Haar. Deren Meinung nehmer er "nicht ernst". Die 52-Jährige, die für den TV-Sender "Eurosport" als Kommentatorin tätig ist, vertrete die "falsche Meinung", erklärte Zverev. Es sei interessant, dass "auf einmal alle alles besser wissen als ich selber", wütete die deutsche Nummer eins weiter.

Paris-Aus gegen Djokovic, "nicht gegen Hans-Peter"

Zverev war in der vergangenen Woche in Paris bei seiner einmal mehr vergeblichen Jagd nach dem ersten Grand-Slam-Titel im Viertelfinale am serbischen Topstar Djokovic gescheitert. Das Weltklasse-Endspiel entschied am Sonntag dann der Spanier Carlos Alcaraz gegen den Italiener Jannik Sinner für sich.

"Ich sehe mich immer noch als Kandidaten, gegen die beiden Jungs da oben anzutreten", stellte der Hamburger klar. "Ich habe gegen Djokovic verloren, nicht gegen Hans-Peter, der auf 250 in der Welt steht."

Becker übt Kritik an Zverevs Trainer-Team

Becker hatte Zverev nach dem Viertelfinal-Aus Passivität vorgeworfen und zu einem veränderten, neuen Umfeld und damit zu einem Trainerwechsel weg von seinem Vater geraten. "Man hat den Eindruck, dass er gegen die Topspieler im selben Trott spielt und darauf hofft, dass das Ergebnis gut wird", hatte der sechsmalige Grand-Slam-Sieger gesagt. "Der Vater und der Bruder haben das hervorragend gemacht, aber für den letzten Schritt war das noch nicht gut genug", hatte Becker kritisiert.

"Super Verhältnis" zu Boris Becker nun belastet?

Er und Zverev kennen sich seit vielen Jahren. "Ich habe mit Boris auch viel Kontakt gehabt, bevor er diese Aussage gemacht hat", sagte der Hamburger. Er habe bisher "ein super Verhältnis" mit ihm gehabt. Die Tür sei nicht zu. "Ich habe immer noch massiven Respekt vor ihm. Ich werde mir immer anhören, was er zu sagen hat, ich muss aber nicht immer einig sein".

Rittner hatte Zverev für seine Ausflüchte nach der Niederlage kritisiert, nachdem dieser die Bedingungen als Grund für sein Aus angeführt hatte. "Er erklärt es damit, dass es in Satz eins 20 Grad Celsius waren, das Spiel schneller war und er die Vorhand mehr ziehen konnte. Aber in den Sätzen zwei, drei und vier... Es gab ja keinen Temperatursturz", sagte die 52-Jährige.

Zverev in Stuttgart mit Freilos

Zverev war nach seinem Paris-Aus für ein einige Tage zum Golfspielen nach Mallorca geflogen. In Stuttgart hat der 28-Jährige zum Auftakt ein Freilos und soll voraussichtlich am Donnerstag erstmals eingreifen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 09.06.2025 | 23:03 Uhr