Strafjustizgebäude des Landgerichts Hamburg am Sievekingplatz.

Hamburg Raserprozess in Hamburg: Gutachter nennt Tempo von 178 km/h

Stand: 16.05.2025 06:00 Uhr

Im Prozess um einen tödlichen Raserunfall in Hamburg-Billstedt hat ein Verkehrssachverständiger berichtet, wie schnell die beiden Angeklagten damals gerast waren. Sie verursachten im August 2024 einen Unfall, bei dem ein zweijähriger Junge ums Leben kam.

Die beiden angeklagten Männer lieferten sich ein Rennen - das haben sie vor dem Hamburger Landgericht gestanden. 178 Kilometer pro Stunde fuhr laut dem Verkehrssachverständigen der eine, 150 Kilometer pro Stunde der andere - erlaubt war Tempo 50. Vor dem Landgericht müssen sich beide wegen Mordes verantworten. Sie bestreiten aber, den Tod eines anderen Menschen gebilligt zu haben.

Sachverständiger: Gebremst erst unmittelbar vor Unfall

Die Anwältin des einen Angeklagten führte dazu an, ihr Mandant habe noch versucht zu bremsen, als er den Familienwagen sah. Dazu sagte der Verkehrssachverständige jetzt: Die Bremse wurde erst unmittelbar vor dem Zusammenstoß betätigt. Fünf Sekunden vorher sei der Fuß des Angeklagten noch auf dem Gaspedal gewesen.

Verteidigung sieht Mitschuld bei Opfer

Eine Rolle spielt im Prozess auch, dass die Mutter des kleinen Jungen, die am Steuer saß, falsch abgebogen war. Sie hätte nur rechts auf den Schiffbeker Weg abbiegen dürfen, fuhr aber nach links. Die Verteidigung der beiden Männer weist der Mutter deshalb eine Mitschuld zu.

Dazu sagte nun der Anwalt der Mutter: Die Angeklagten sind so gerast, dass die Frau keine Chance gehabt habe, die Gefahr rechtzeitig zu erkennen und zu reagieren. Alleinige Unfallursache sei das extreme Tempo gewesen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 16.05.2025 | 06:00 Uhr