Ein Polizist hält Handschellen in der Hand

Hessen Darmstadt: Polizist in Zivil schwer verletzt - zweiter Verdächtiger gefasst

Stand: 16.04.2025 08:19 Uhr

Zwei junge Männer sollen in Darmstadt einen Polizisten in Zivil ins Krankenhaus geprügelt haben. Nun wurde auch der zweite Verdächtige gefasst.

Ein 18-Jähriger ist nach einer aufsehenerregenden Attacke gegen einen 40 Jahre alten Polizeibeamten in Darmstadt festgenommen worden. Er muss in Untersuchungshaft. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwochmorgen mit. Der Tatverdächtige sei aufgefallen, als er mit einem Motorroller ohne Kennzeichen fuhr.

Zuvor war bereits ein 16-Jähriger gefasst worden, der im Verdacht steht, zusammen mit dem 18-Jährigen vor knapp zwei Wochen im Stadtteil Eberstadt auf den Polizisten eingeprügelt zu haben. Beide sitzen nun in Untersuchungshaft wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf einen Polizeibeamten und gefährliche Körperverletzung.

Mehrere Passanten hatten Angreifer ermahnt

Der Angriff hatte sich am 3. April ereignet: Der Polizist war zum Tatzeitpunkt in ziviler Kleidung in Darmstadt unterwegs, als er zwei junge Männer sah, die mit einer Crossmaschine sogenannte "Burnouts" machten und dabei Staub und Steine aufwirbelten, wie die Polizei mitteilte. Gemeinsam mit anderen Passanten soll der Polizist die beiden daraufhin ermahnt haben, ehe es zur Attacke kam.

Der Polizist habe durch Schläge und Tritte "massive Verletzungen" unter anderem am Kopf erlitten. Er kam ins Krankenhaus, während die beiden Täter zunächst unerkannt flüchteten.

Innenminister fordert abschreckende Strafe

Innenminister Roman Poseck (CDU) teilte als Reaktion auf die Festnahme des 16-Jährigen am vergangenen Donnerstag mit, er hoffe, "dass die Täter zügig und konsequent für ihre niederträchtige Tat zur Rechenschaft gezogen werden". Angriffe gegen Einsatzkräfte seien Angriffe gegen die gesamte Rechts- und Werteordnung der Gesellschaft.

"Wir müssen den Trend der zunehmenden Gewalt gegenüber Einsatzkräften unbedingt brechen", sagte Poseck. "Dazu bedarf es auch der Abschreckungswirkung des Strafrechts." In diesem Zusammenhang zeigte sich der CDU-Politiker zufrieden, dass die künftige Bundesregierung eine Verschärfung des Strafrechts plane: "Wer Einsatzkräfte angreift, gehört aus meiner Sicht grundsätzlich ins Gefängnis."

Der Darmstädter Polizeipräsident Björn Gutzeit hatte sich nach der Tat ähnlich geäußert. Diese sei ein weiteres trauriges Beispiel, was mit Menschen passieren könne, die Zivilcourage beweisen.