
Hessen "Klimaanlage nicht eingeschaltet" - Rapper Pitbull schimpft bei Konzert in Festhalle Frankfurt
Über 30 Grad draußen, unerträgliche Hitze in der Festhalle: US-Sänger Pitbull hat schwere Vorwürfe gegen die Messe Frankfurt erhoben. Diese habe in der Festhalle die Klimaanlage nicht eingeschaltet. Messe und Veranstalter widersprechen.
Die Tirade des US-Rappers Pitbull dauerte eine gute Minute: Er könne nicht verstehen, dass in Frankfurt, Deutschland, im Jahr 2025 in einem Konzert die Klimaanlage nicht angeschaltet werde, rief er bei seinem Konzert am Samstag in der Festhalle seinem Publikum zu. Hier hatte er bei seiner "Party After Dark"-Tour Station gemacht.
"Wenn jemandem von euch etwas passiert, dann wird nicht über die Halle oder über Deutschland gesprochen, es wird über Pitbull gesprochen", schimpfte der Sänger ins Mikro. Er sorge sich ums Publikum. Es sei Mist, dass den Leuten so etwas angetan werde, denn sie hätten schließlich eine Menge Geld für die Karten bezahlt.
Besucher berichten von Kreislaufproblemen
Ein Video des Rants ging am Wochenende viral, in anderen Videos berichteten Besucherinnen und Besucher von Kreislaufproblemen während des Konzerts. Sie erhoben zudem Vorwürfe, es sei kein kostenloses Wasser verteilt worden. Dem widersprachen andere in den Kommentaren: Sicherheitskräfte hätten durchaus Wasser verteilt, offenbar aber nicht in der ganzen Halle.
Ein Sprecher der Messe Frankfurt teilte auf hr-Anfrage mit, in der Festhalle komme bei Veranstaltungen im Sommer eine mobile Klimaanlage zum Einsatz, mit der die Zuluft, die in die Halle eingeblasen wird, gekühlt werde. Diese Anlage sei auch während des Pitbull-Konzerts in Betrieb gewesen.
Messe Frankfurt: ausreichend Wasserspender aufgestellt
Vor Konzerteinlass seien zudem "ausreichend kostenlose Wasserspender" aufgestellt worden, während des Konzerts wiederum habe der Sicherheitsdienst Tetrapacks mit Wasser ausgegeben. Diese seien vom Veranstalter bereitgestellt worden.
Einen Versorgungsengpass bei den Getränken an den Verkaufsständen habe es "zu keiner Zeit" gegeben. Laut Protokoll des Sicherheitsdienstes der Messe Frankfurt habe es 16 Hilfeleistungen gegeben. Das sei vergleichsweise niedriger Wert. Auch Krankentransporte seien nicht notwendig gewesen.
Live Nation: "Temperatur war auf unter 20 Grad gekühlt"
Auch der Veranstalter des Konzerts, Live Nation, betont, die Klimaanlage sei in Betrieb gewesen: "Bereits vor Einlass der Gäste wurde die Halle gezielt heruntergekühlt, so dass vor Einlass in der Halle eine Temperatur von unter 20 Grad bestand", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.
Die Lüftungs- und Klimaanlage sei leistungsfähig und im Rahmen der Möglichkeiten der denkmalgeschützten Bausubstanz an aktuelle Anforderungen angepasst worden. Die Frankfurter Festhalle wurde 1909 eröffnet und steht seit 1972 unter Denkmalschutz.
"Türen nach außen geöffnet, um gezielt für Durchzug zu sorgen"
"Während des Konzerts waren zusätzliche Türen nach außen geöffnet, um gezielt für Durchzug zu sorgen", heißt es von Live Nation weiter. Und: "Diese Maßnahme führte zu einer spürbaren Verbesserung des Raumklimas, die Innentemperatur konnte dadurch um etwa 2 Grad gesenkt werden."
Der Sicherheitsdienst habe keinen Kreislaufkollaps verzeichnet, durchaus hätten aber vereinzelt Personen Kreislaufbeschwerden gehabt, weil sie zu wenig getrunken hätten.
"Umfassendes Wasserkonzept" umgesetzt
Für die Gäste sei "ein umfassendes Wasserkonzept" umgesetzt worden: "Allein innerhalb der Wellenbrecher-Zonen standen rund 4.500 Liter Trinkwasser in Tetra Paks zur Verfügung", hieß es weiter.
Zusätzlich seien im Außenbereich frei zugängliche Wasserspender aufgestellt worden. Die Angebote seien gut angenommen worden, "der tatsächliche Bedarf lag jedoch unter unseren Prognosen".
"Krasseste Show bei gefühlt 8.000 Grad in Frankfurt"
Der Stimmung tat die Hitze aber offenbar keinen Abbruch: "das Konzert war abriss, 11/10", schreibt etwa Nutzer Linus auf Tiktok.
Und Nutzerin Emmy Vogler beschreibt die Performance von Pitbull und seinen Tänzerinnen in einem Video zur Bühnenshow so: "Pitbull und seine Tänzerinnen, wie sie bei gefühlt 8.000 Grad in Frankfurt trotzdem die krasseste Show auf die Beine stellen." Möglicherweise floss bei Pitbull selbst also auch wegen seiner Performance der Schweiß in Strömen.