DLRG-Rettungskräfte mit dem Rettungsboot bei einer Rettungsübung auf dem Wasser

Hessen Söhrewald, Frankfurt, Langen: Drei Badetote in Hessen am langen Wochenende

Stand: 23.06.2025 07:39 Uhr

Ein 33-Jähriger ist in einem See bei Kassel untergegangen und gestorben. Damit kamen in den vergangenen Tagen bei Badeunfällen drei Menschen ums Leben, darunter ein Kind in Frankfurt.

In einem Badesee bei Söhrewald (Kassel) ist ein Mann ertrunken. Der 33-Jährige ging am Sonntagabend beim Schwimmen im Stellbergsee unter und tauchte nicht mehr auf, wie die Polizei mitteilte. Der See liegt in der Landschaft Söhre auf der Grenze zwischen dem Kreis Kassel und dem Schwalm-Eder-Kreis.

Die Feuerwehr barg den Mann nach einer knappen Stunde. Versuche eines Notarztes, den 33-Jährigen wiederzubeleben, blieben ohne Erfolg. Die Polizei geht von einem Unglück aus.

Neunjährige stirbt in Frankfurter Freibad

Es ist nicht der einzige tödliche Badeunfall am langen Wochenende. Am Samstagabend hatten Badegäste ein Kind im Brentanobad in Frankfurt-Rödelheim leblos im Wasser gefunden.

Rettungskräfte versuchten, das Mädchen wiederzubeleben. Im Krankenhaus konnte nur noch der Tod der Neunjährigen festgestellt werden. Was genau passiert ist, ist noch unklar. Die Leiche des Mädchens sollte obduziert werden.

Schwimmerin entdeckt Mann unter Wasser

Schon am Donnerstag war ein 22-Jähriger im Langener Waldsee ertrunken. Eine Schwimmerin hatte ihn unter Wasser gefunden.

Laut Polizei war der 22-Jährige offenbar mit seinen Freunden zu Besuch am See, als er gegen 17 Uhr plötzlich vermisst wurde. Nachdem die Schwimmerin ihn gefunden hatte, konnten die alarmierten Rettungskräfte nichts mehr für den Mann tun. Er starb noch am Unfallort.

Nicht alleine schwimmen und nur an bewachten Stellen

Nach Einschätzung der Polizei passieren die meisten Unfälle beim Schwimmen, wenn Menschen sich selbst überschätzen und zu unvorsichtig sind – vor allem in Seen und Flüssen. Um Unfälle zu vermeiden sollte man demnach nie allein baden und nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen.

Ein Problem ist, dass man schwer erkennt, wenn jemand ertrinkt. Denn Ertrinken passiert meistens ganz leise, die Menschen schlagen nicht um sich und schreien auch nicht laut um Hilfe.

Wer ertrinkt, ist körperlich am Ende. Deshalb soll man Rettungskräften zufolge immer darauf achten, ob jemand unkontrollierte Bewegungen im Wasser macht. Das sei ein erstes Alarmsignal dafür, dass der Mensch im Wasser gerade erschöpft ist.

Tipps zum sicheren Baden in freier Natur
Die meisten tödlichen Unfälle ereignen sich laut Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Seen und Flüssen. Wichtig sei, sich die Baderegeln zu vergegenwärtigen und diese auch zu beherzigen, sagte ein DLRG-Sprecher. Wer das tue, gehe bereits vielen Gefahren aus dem Weg.

Eine besondere Gefahrenquelle hebt die DLRG dennoch hervor. "Auf den Konsum von Alkohol sollte verzichtet werden. Der ist gleich in mehrfacher Hinsicht problematisch. Unter anderem werden Leichtsinn und Übermut befördert. Und das sind ohnehin schon die Ursachen für sehr viele Unfälle."

Meist seien körperliche Probleme Ursache für Badeunfälle - etwa ein Krampf, Erschöpfung oder das Absacken des Kreislaufs. "Ist dann keine Hilfe zur Stelle, wird es direkt lebensgefährlich", sagte der Sprecher. Häufig würden diese Probleme allerdings durch Fehlverhalten im Vorfeld herbeigeführt: "Jemand springt überhitzt ins kühle Wasser, womöglich noch alkoholisiert, oder nimmt sich eine Schwimmstrecke vor, die zu ambitioniert ist."

Um den Körper nicht zu überfordern, sollten sich Schwimmerinnen und Schwimmer stets langsam abkühlen, bevor sie ins Wasser gehen, betonte der Sprecher. "Ist keine Dusche im Badebereich, betrete ich mit den Füßen das Wasser, befeuchte Arme und Beine und taste mich dann gemächlich weiter hinein."