Vor mehreren kahlen Bäumen ist ein hölzernes Straßenschild mit der Aufschrift Otto Gebühr Weg aufgestellt.

Niedersachsen Bendestorf plant Infotafeln für Straßen mit NS-Bezug

Stand: 28.01.2025 12:09 Uhr

Im ehemaligen "Hollywood der Lüneburger Heide" wurden Straßen nach Filmstars benannt, die auch in Nazi-Propagandafilmen mitgespielt haben. Infotafeln sollen nun darüber aufklären.

Die Gemeinde Bendestorf (Landkreis Harburg) will sich von den in der NS-Zeit gefeierten Schauspielerinnen und Schauspielern distanzieren. Es geht um Heinrich George, Adele Sandrock, Otto Gebühr und Albert Florath, teilte die Gemeinde mit. Nach ihnen sind vier Straßen in Bendestorf benannt. Man blicke heute kritisch auf die früheren Stars, die im Nationalsozialismus in Propagandafilmen mitgespielt hätten, hieß es. Heinrich George spielte unter anderem in "Jud Süß". Der antisemitische Hetzfilm wird heute als jugendgefährdend eingestuft und darf nur zu wissenschaftlichen oder pädagogischen Zwecken gezeigt werden.

Drehort für viele Heimatfilme in der Nachkriegszeit

Nun sollen Infotafeln an den Straßenschildern angebracht werden, die über die Vergangenheit der Stars aufklären, heißt es von der Gemeinde. Am Montagabend wurden die Tafeln den Anwohnerinnen und Anwohnern vorgestellt. In Bendestorf hatten sich in den 1940er- und 1950er-Jahren Filmstars die Klinke in die Hand gegeben. Die dortigen Filmstudios waren Schauplatz für zahlreiche deutsche Filmproduktionen, darunter "Grün ist die Heide" und andere Heimatfilme.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 27.01.2025 | 06:30 Uhr