Der Angeklagte Christian B. (links) sitzt im Gerichtssaal im Landgericht Braunschweig neben seinem Anwalt Friedrich Fülscher.

Niedersachsen "Maddie"-Verdächtiger will früher aus Haft entlassen werden

Stand: 26.03.2025 10:20 Uhr

Der verurteilte Vergewaltiger Christian B. will früher aus dem Gefängnis freigelassen werden. Der 48-Jährige hat laut Staatsanwaltschaft Braunschweig einen Antrag auf vorzeitige Entlassung gestellt.

Die Prüfung "bezüglich einer möglichen Reststrafenaussetzung" übernimmt das Landgericht Hildesheim, wie ein Gerichtssprecher bestätigte. Mit einer zeitnahen Entscheidung ist demnach nicht zu rechnen - zudem seien solche Verfahren nicht öffentlich, so der Sprecher. Auch ein Verteidiger des 48-Jährigen bestätigte den Antrag. Das Landgericht Braunschweig hatte Christian B. wegen Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin in Portugal zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt. Diese wäre nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft im September 2025 voll verbüßt. Über den Antrag auf vorzeitige Entlassung hatte zuerst die britische Boulevardzeitung "The Sun" berichtet.

Christian B. gilt als Verdächtiger im Fall "Maddie"

In einem weiteren Prozess um drei Vergewaltigungen sowie zwei Fällen von sexuellem Kindesmissbrauch war der mehrfach vorbestrafte 48-Jährige im Oktober 2024 freigesprochen worden. Im Anschluss hatten die Verteidiger von B. beantragt, auch das Verfahren wegen der Vergewaltigung der 72-Jährigen neu aufzurollen. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt. Seit Jahren wird der 48-Jährige verdächtigt, die 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundene dreijährige Madeleine "Maddie" McCann entführt und ermordet zu haben. Es gibt hierzu jedoch keine Anklage und es gilt die Unschuldsvermutung.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 26.03.2025 | 06:30 Uhr