Das Landgericht in Verden, ein roter Backsteinbau strahlt in der Sonne.

Niedersachsen Mann in Achim erstochen: Lebenslange Haft für Mitbewohner

Stand: 01.04.2025 19:10 Uhr

Das Landgericht Verden hat am Dienstag einen 38-Jährigen wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Er soll seinen 27-jährigen Mitbewohner getötet haben, der ihn in seine Wohnung aufgenommen hatte.

Den Ermittlungen zufolge war der Mann bei seinem 27-jährigen Bekannten in Achim (Landkreis Verden) eingezogen, nachdem er wohnungslos wurde. Dort soll er eine Affäre mit der Freundin des Bekannten begonnen haben. Als er dem 27-Jährigen eine Dreierbeziehung vorschlug, habe dieser schockiert reagiert und abgelehnt, hieß es. Im Juli 2024 soll der 38-Jährige dann den Mitbewohner mit neun Messerstichen getötet haben. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass dies aus heimtückischen und niedrigen Beweggründen geschah. Der 38-Jährige habe aus Wut zugestochen, sagte die Vorsitzende Richterin am Dienstag. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig - eine Revision ist möglich.

Verteidigung hatte auf Totschlag plädiert

Nach der Tat soll der Angeklagte selbst den Notruf gewählt haben. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Opfers feststellen. Als die Polizei kam, habe er um seine Festnahme gefleht, sagte die Richterin. Vor Gericht hatte der Angeklagte die Tat gestanden. In ihren Plädoyers hatten Staatsanwaltschaft und Nebenklage eine lebenslange Haft wegen Mordes gefordert. Die Verteidigung hingegen hatte eine Verurteilung wegen Totschlags mit einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren beantragt.