Der Angeklagte Rechtsanwalt Reiner Fuellmich kommt mit Akten zum Prozessauftakt ins Landgericht.

Niedersachsen Trotz U-Haft: "Querdenker"-Anwalt Fuellmich will in den Bundestag

Stand: 21.02.2025 21:54 Uhr

Der einstige Kanzlerkandidat und frühere Göttinger Rechtsanwalt der "Querdenker"-Partei "die Basis", Reiner Fuellmich, kandidiert erneut für den Bundestag - diesmal aus der Untersuchungshaft heraus.

Fuellmich sitzt derzeit in der Justizvollzugsanstalt Rosdorf im Landkreis Göttingen in U-Haft. Dennoch tritt der 66-Jährige am Sonntag als Direktkandidat zur Bundestagswahl im Wahlkreis 101 in Wuppertal als unabhängiger Kandidat an. Für die Kandidatur musste er mindestens 200 Unterschriften von Unterstützern aus dem Wahlkreis Wuppertal I beibringen. Diese Zahl sei erreicht worden, hieß es vonseiten der Stadt Wuppertal.

Aus der U-Haft in den Bundestag: Geht das?

Fuellmich sitzt seit Ende Oktober 2023 in Untersuchungshaft in Rosdorf - was einer Zulassung zur Kandidatur aber nicht im Wege stehe, da er bislang nicht rechtskräftig verurteilt sei, hieß es weiter. Sollte er in den Bundestag einziehen, würde ihm im Falle einer Verurteilung das Mandat entzogen. Schon zur vorherigen Bundestagswahl wollte Fuellmich in die Bundespolitik. Damals trat er als Kanzlerkandidat der Partei "die Basis" an.

Warum sitzt Fuellmich in U-Haft?

Der 66-Jährige muss sich seit Ende Januar 2024 wegen Untreue vor dem Landgericht Göttingen verantworten. In dem Prozess geht es um insgesamt 700.000 Euro, die von Konten des sogenannten Corona-Ausschusses auf sein Privatkonto sowie auf ein Konto seiner Ehefrau geflossen sein sollen. Laut Anklage sollen die Eheleute dieses Geld komplett privat verbraucht haben.