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Niedersachsen Wölfe: Minister Meyer plädiert für Mindestanzahl an Rudeln
Nach einem EU-Beschluss könnte die Jagd auf Wölfe künftig erleichtert und die Anzahl der Tiere entsprechend verringert werden. Aber gibt es auch "zu wenig" Wölfe? Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) findet schon.
In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vom Sonntag spricht Meyer von einer wünschenswerten Mindestanzahl an Wolfsrudeln. Für Niedersachsen liege der "günstige Erhaltungszustand" aus Sicht der Wissenschaft bei 44 Rudeln. Eingegriffen werden solle nur dort, "wo Wölfe trotz Schutzmaßnahmen vermehrt Schäden an Nutztieren stiften", so der Umweltminister.
Meyer: Es geht nicht um Ausrottung
Zuletzt waren laut Landesjägerschaft 56 Wolfsrudel, vier Wolfspaare und drei ständig allein lebende Einzelwölfe in Niedersachsen nachgewiesen. Ende 2021 gab es demnach noch 38 Rudel. Im Interview sagte der Minister, dass es nicht darum gehe, den Wolf auszurotten. "Das ist bei allen Beteiligten Konsens", so Meyer. Der Herdenschutz werde weiterhin ein wichtiges Thema bleiben.
Europarat: Wolf nicht mehr "streng geschützt"
Ein Ausschuss des Europarats hatte Ende 2024 dem Antrag der EU-Staaten zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfes von "streng geschützt" auf "geschützt" herabzustufen. Bis Anfang März können Staaten gegen die Herabstufung des Schutzstatus' Einspruch einlegen. Meyer äußerte gegenüber der "NOZ" die Einschätzung, dass die Gesetzeslage in Deutschland zügig angepasst werden könnte, sobald die Fauna-Flora-Habitat-Richtline in Folge des Europarat-Beschlusses angepasst wird. "Das wird im Umweltministerium in Berlin schon parallel vorbereitet und ist dort erklärter Wille", so der Minister.