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Nordrhein-Westfalen Demo gegen umstrittenes Open-Air-Gelände in Düsseldorf
Die Rockband AC/DC soll Anfang Juli das erste Konzert auf dem Messeparkplatz geben. Jetzt meldeten sich Baumschützer zu Wort.
Der erste Top-Act auf dem umstrittenen neuen Open-Air-Gelände auf dem Düsseldorfer Messeparkplatz steht fest. AC/DC soll laut städtischer Veranstaltungstochter D.Live dort am 8. Juli vor bis zu 80.000 Zuschauern auftreten. Anwohner fürchten ein Verkehrschaos. Vor dem Düsseldorfer Rathaus haben am Mittwoch außerdem rund 30 Mitglieder der sogenannten Baumschutzgruppe gegen das geplante Open-Air-Gelände auf einem Parkplatz der Messe Düsseldorf demonstriert.
56 Bäume will die Stadt auf dem Gelände des Messeparkplatzes roden. Die Naturschützer auf dem Marktplatz befürchten, dass dadurch Greifvögel wie zum Beispiel Habichte vertrieben werden. Außerdem schade das Vorhaben dem Klimaschutz in der Stadt. Sie wollen das Projekt noch stoppen. Das könnte schwierig werden: Schon jetzt sind Tickets für das erste Großkonzert mit bis zu 80.000 Besuchern im Verkauf für die Rockband AC/DC.
Noch ist es nicht endgültig entschieden

Jochen Krahl, Umwelt- und Verkehrsdezernent Düsseldorf
Zu der Kundgebung kam auch der Düsseldorfer Umwelt- und Verkehrsdezernent Jochen Krahl. Im Gespräch mit den Demonstranten verteidigte der die Pläne der Stadt. Die Bürger können die Pläne für das Open-Air-Gelände noch bis Anfang März einsehen, dann wird der Stadtrat darüber endgültig abstimmen. Mehrere Ausschüsse des Stadtrats hatten das Projekt aber schon bereits abgesegnet, es ist wahrscheinlich, dass der Stadtrat dem Votum folgen wird.
OB Keller: "Bedeutender Schritt für Düsseldorf"
In ihrer Mitteilung kündigte D.Live den "Beginn einer völlig neuen Ära für Open-Air-Veranstaltungen in der Landeshauptstadt und Deutschland" an. Mit einer Kapazität bis zu 80.000 Zuschauern gehört der künftige "Open Air Park Düsseldorf" zu den größten Konzertflächen dieser Art in NRW und würde damit Konkurrenzstandorte wie die Arena "Auf Schalke" in Gelsenkirchen überflügeln.
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Düsseldorfs OB Stephan Keller freut sich auf das Großkonzert
Auch Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sprach von einem "bedeutenden Schritt" für Düsseldorf als Veranstaltungsstadt. Auch wenn das Konzert noch nicht offiziell genehmigt und noch kein Bauantrag gestellt ist, steigen die Veranstalter bereits in die Vermarktung ein. Das sei jedoch nicht ungewöhnlich, betonte ein Stadtsprecher.
Digitale Mobilitätsplattform soll Verkehre steuern
Über eine neue digitale Mobilitätsplattform will D.Live die Besucherströme gezielt steuern, je nachdem, ob Besucher mit dem ÖPNV, Auto oder Fahrrad anreisen. Zahlreiche Anwohnerstraßen sollen je nach Konzertgröße für Autos gesperrt werden. So sollen die Belastungen auf ein erträgliches Maß reduziert werden.
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Klaus Scherschel befürchtet ein Verkehrschaos
Daran glaubt Klaus Scherschel noch nicht. "Die Menschenmassen werden das ganze Wohngebiet behelligen und sich in den Vorgärten tummeln und daneben benehmen, das haben wir schon erlebt", sagt der Vorstand des Heimat- und Bürgervereins Lohausen-Stockum.
Unsere Quellen:
- D.Live
- WDR-Interview Klaus Scherschel, Heimat- und Bürgerverein Lohausen-Stockum
- Stadt Düsseldorf
- WDR-Reporter vor Ort