
Nordrhein-Westfalen Dubai-Schokolade - wieder Thema vor dem Kölner Landgericht
Dubai-Schokolade hergestellt in der Türkei. Das Kölner Landgericht beschäftigt die begehrte Süßigkeit darum jetzt erneut.
Seit Monaten gibt es Streit darüber, wann eine Schokolade mit Pistaziencreme und Teigfäden gefüllt "Dubai-Schokolade" heißen darf und wann nicht. Ein Süßwarenimporteur hat bekannte Supermarktketten wie Lidl oder Aldi-Süd und auch weniger bekannte Händler verklagt.
Türkei statt Dubai
Der Grund: Sie bieten oder boten in ihrem Sortiment Schokolade mit dem Zusatz "Dubai" an, obwohl das Produkt nicht in Dubai, sondern in der Türkei hergestellt wurde.
Und nach Ansicht einiger Richterinnen und Richter steckt eben nicht immer Dubai-Schokolade drin, wo Dubai-Schokolade auf der Verpackung steht. Das Kölner Landgericht etwa hat bisher eine klare Linie: ein Produkt in Deutschland dürfe nur dann als "Dubai-Schokolade" oder ähnlich bezeichnet werden, wenn es in Dubai hergestellt oder einen sonstigen geografischen Bezug zu Dubai hat. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass Verbraucher irregeführt werden - auch mit einem Hinweis auf der Rückseite, dass die Schokolade tatsächlich in der Türkei hergestellt wurde.
Aktuell wehrt sich ein Händler mit einem Widerspruch gegen die Kölner Entscheidung, deshalb treffen sich die Beteiligten am Dienstag (18.02.2025) zu einer erneuten Verhandlung. Ein Urteil ist am Dienstag aber noch nicht zu erwarten.
Andere Gerichte, andere Urteile

Der Hype des Herbsts: die Dubai-Schokolade.
Ähnlich wie in Köln hat auch das Landgericht in Bochum gegen einen Online-Händler entschieden, der die entsprechende Schokolade so nicht mehr anbieten darf.
Das Landgericht in Frankfurt dagegen hat einen anderen Beschluss gefasst. Darin heißt es, dass es sich bei der betreffenden "Dubai-Schokolade" um ein Lebensmittel aus mehreren Bestandteilen handele. Diese Bestandteile könnten dann auch aus mehreren Ländern stammen.
Außerdem sei die Aufschrift auf der Produktverpackung in deutscher Schrift gehalten, so dass man nicht davon ausgehen könne, dass das Produkt aus Dubai stamme. Das war bei den Schokoladen über die das Kölner Landgericht entschieden hat, anders.
Mogelpackung oder Hype?
Den Hype, der um die "Dubai-Schokolade" entstanden war - mit langen Warteschlangen vor bestimmten Geschäften - wird es so oder so nicht so schnell wieder geben - egal wie das nächste Urteil zur Herkunft der Schokotafeln im Supermarkt ausfällt.
Unsere Quellen:
- Landgericht Köln
- Landgericht Frankfurt
- Landgericht Bochum
- Gerichtsreporter