
Nordrhein-Westfalen Düsseldorfer Rheinbahn testet autonom fahrende Busse
Die Minibusse fahren zunächst auf einer Teststrecke an der Messe. Die Rheinbahn will untersuchen, für wen dieses Angebot passt.
Die Düsseldorfer Rheinbahn steigt jetzt auch in die Entwicklung und Nutzung selbstfahrender Busse ein. Seit Dienstag erprobt sie zum ersten Mal autonome Minibusse im Rahmen der neuen Autonomie- und Robotikmesse, die erstmals in Düsseldorf stattfindet.
Dazu sind die etwa sieben Meter langen Fahrzeuge auf einer 1,5 Kilometer langen Teststrecke vom Messegelände zum Messeparkplatz unterwegs, mit einer Geschwindigkeit von 20 - 30 Stundenkilometern.
Busse kommen aus Baden-Württemberg
Das Bus-Modell kommt aus Baden-Württemberg. Dort werden sie bereits in zwei "Reallaboren für den Automatisierten Busbetrieb" in Friedrichshafen und Mannheim getestet - mit positiven Erkenntnissen.
Bis Ende 2024 war der Minibus mit zehn Sitzplätzen, davon einer für Rollstuhlfahrer, drei Monate lang in einem Mannheimer Stadtteil unterwegs. In Friedrichshafen wurde das Testprojekt jetzt sogar um sechs Monate bis zum Sommer verlängert.
Der Minibus ist als eines der ersten Modelle bundesweit ein Level 4-Fahrzeug, das heißt, dass das Fahrzeug bereits hochautomatisiert und nahezu selbstständig unterwegs sein kann. Insgesamt wird beim autonomen Fahren zwischen fünf Fahrzeug-Leveln unterschieden.
"Wir testen hier die Zukunft des städtischen ÖPNV. Ich bin überzeugt, dass wir in zehn Jahren im Stadtverkehr zu wesentlichen Teilen autonom fahren", sagt Magdalena Linnig, Geschäftsführerin der Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH.
Rheinbahn: Ergänzung des Linienverkehrs
Während die Busse in den beiden Städten in Baden-Württemberg bereits im Alltagsverkehr unterwegs waren bzw. sind, geht es der Düsseldorfer Rheinbahn im Probebetrieb zunächst darum, für welche Zielgruppen sich diese Busse gut eignen würden und welche potentiellen Strecken dafür in Frage kämen.

Mareen Sprickmann von der Rheinbahn
Und auch, welche technischen Anforderungen an Hard- und Software es dann dafür braucht. "Ich kann mir vorstellen, dass man die autonomen Busse etwa in Wohnquartieren einsetzen könnte, für die unsere normalen Busse zu groß sind", sagt Mareen Sprickmann, Leiterin Produktentwicklung bei der Rheinbahn.
Längerer Probebetrieb ab Sommer
Nach den ersten Testfahrten an der Messe soll ab dem Sommer ein längerer Probebetrieb auf anderen Strecken folgen, sagt Rheinbahn-Vorstandssprecherin Annette Grabbe. Wo genau, stehe jedoch noch nicht fest.
Perspektivisch sollen die autonomen Busse das reguläre Linienangebot ergänzen - etwa in Randgebieten der Stadt oder zu Randzeiten abends oder am Wochenende. Bis es soweit ist, wird es aber nach Einschätzung Grabbes noch 5-6 Jahre dauern.
Quellen:
- Rheinbahn Düsseldorf
- Projekt "Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb"