Viele Menschen haben sich versammelt

Nordrhein-Westfalen Fünf Jahre nach Hanau-Anschlag: Die Gedenkveranstaltungen in NRW

Stand: 19.02.2025 19:45 Uhr

Am 19. Februar 2020 hat ein Rechtsextremist neun Menschen getötet. Fünf Jahre danach gab es in ganz NRW verschiedene Gedenkveranstaltungen, die größte mit 1100 Menschen in Köln.

In Köln gab es am Mittwochabend gleichzeitig vier Demonstrationen und Mahnwachen: in der Innenstadt vor dem Kölner Dom und am Heumarkt und in den Stadtteilen Mülheim und in Kalk. Auf dem Heumarkt gedachten laut Polizei etwa 1100 Demonstrierende an die Opfer des Anschlags von Hanau. Sie stellten Kerzen und Bilder der Getöteten auf.

Fünf Jahre nach Hanau-Anschlag: Die Gedenkveranstaltungen in NRW

Sprecher warnten während der Kundgebung vor einem Erstarken von Rechtsextremismus und Rassismus. Die Menschen in Deutschland seien aufgefordert sich Ausländerfeindlichkeit entgegenzusetzen. Anschließend zog die Demo vom Heumarkt zum Rudolfplatz. Es gab zeitweise Verkehrsbeeinträchtigungen in der Kölner Innenstadt.

Hunderte Demonstranten in Aachen und Wuppertal

Viele Teilnehmer*innen halten Bilder der Verstorbenen

Teilnehmer halten Bilder der Verstorbenen in Aachen

In Aachen gab es am Bahnhof Rothe Erde eine Kundgebung mit Schweigeminute für die Opfer und anschließend einen Demozug in die Innenstadt. Unter anderem gab es auch eine emotionale Audiobotschaft von einer Mutter eines der Ermordeten Auf einem Plakat war zu lesen "Gedenken heißt kämpfen" auf einem anderen stand "Nie wieder Hanau". Laut Polizei blieb alles friedlich. Aufgerufen hatte ein Bündnis verschiedener Gruppen. Mehrere hundert Menschen folgten dem Aufruf.

Auch in Duisburg wurde der Opfer des Anschlags gedacht: Das Bündnis "Duisburg stellt sich quer" organisierte das Gedenken auf dem Johannismarkt im Stadtteil Marxloh - die Abschlusskundgebung fand auf dem August-Webel-Platz statt. Etwa 80 Menschen waren laut Polizei dabei.

In Hagen hatte das Kommunale Integrationszentrum der Stadt eine Plakataktion organisiert. Man wolle gemeinsam mit Geschäften, Vereinen und verschiedenen Bildungseinrichtungen die Gesichter der Opfer des Anschlags und ihre Namen zeigen.

Die Demonstrierenden stehen alle in einer Runde

Die Gedenkdemonstration in Wuppertal

In Herford wurde ebenfalls der Opfer des rassistischen Attentats gedacht. An die Herforder Münsterkirche wurden am Mittwochabend Fotos und Videos projiziert, die in den vergangenen zwei Wochen unter dem Hashtag "herford lebt vielfalt" im Internet gesammelt worden waren.

Angehörige der Opfer kommen zu Wort

Auch in Remscheid veranstalteten der Jugendrat Remscheid und andere Akteure eine Mahnwache zum fünften Jahrestag vor dem Rathaus. Unter dem Motto "Für Demokratie. Gegen Rechts. Erinnern heißt handeln: 5 Jahre Hanau" Mit einem Lichtermeer wurde der unschuldigen Opfer gedacht. Per digitaler Schalte kamen auch die Angehörigen zu Wort.

In Wuppertal gab es ebenfalls eine Demonstration. Etwa 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dem Aufruf des Bündnisses "Kein Platz für Nazis" gefolgt. Vom Ortsteil Wichlinghausen führte der Demonstrationszug zu einem Restaurant nach Wuppertal-Barmen, wo eine AfD-Veranstaltung stattfinden sollte. Diese hatte aber der Betreiber des Lokales am Nachmittag abgesagt.

Unsere Quellen:

  • Stadt Hagen
  • Duisburg stellt sich quer
  • Polizei Köln
  • Polizei Aachen
  • Polizei Wuppertal
  • Reporter vor Ort, u.a. in Wuppertal, Aachen und Köln