Polizisten stehen nach der Attacke auf der abgesperrten Hohe Straße

Nordrhein-Westfalen Messerattacke vor Podolski-Abschiedsspiel: Prozess in Köln gestartet

Stand: 06.02.2025 17:04 Uhr

Seit Donnerstag läuft in Köln der Prozess gegen einen Mann, der einen polnischen Fußballfan mit einem Messer attackiert haben soll.

Von Markus Schmitz

Zur Tatzeit war er 17 Jahre alt. Deshalb macht dem Angeklagten ein Jugendschöffengericht den Prozess. Er soll beim Abschiedsspiel von Lukas Podolski im vergangenen Oktober einen polnischer Fußballfan mit einem Messer attackiert haben.

Messerattacke vor Podolski-Abschiedsspiel: Prozess in Köln gestartet

Die Stimmung war aufgeheizt an diesem Nachmittag. Am Hauptbahnhof und am Dom hatten sich viele Fans des polnischen Fußballclubs Górnik Zabrze versammelt. Bei diesem Club steht Podolski unter Vertrag.

Viele Anhänger des Vereins waren angetrunken, pöbelten Passanten an und bewarfen Polizisten mit Flaschen. Am Rand dieser Auseinandersetzungen gerieten laut Staatsanwaltschaft Anhänger des Clubs und Jugendliche in der Hohe Straße aneinander.

Tat sollen Provokationen vorangegangen sein

Es soll eine Provokation der Fans gegen die Jugendlichen gegeben haben. Daraufhin soll der Angeklagte ein Messer aus seiner Jackentasche gezogen und zugestochen haben. Einen weiteren Fan habe der Angreifer auch noch versucht, mit dem Messer zu verletzen, so die Staatsanwaltschaft weiter.

Der 32-Jährige getroffene Fan sackte zusammen, die Einkaufsstraße musste auf einem Teilstück gesperrt werden. Den Messerstecher konnten Bundespolizisten  später in einem Zug im Ruhrgebiet festnehmen. Der Marokkaner war als unbegleiteter Flüchtling in einer Unterkunft in Düsseldorf gemeldet.

Lukas Podolski besuchte Opfer in Klinik

Der 32-Jährige polnische Fußballfan überlebte die Attacke. Lukas Podolski hatte ihn später im Krankenhaus besucht. Was der Fan zu dem mutmaßlichen Messerstecher kurz vor der Tat sagte, ist nicht bekannt.

Der Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Anders als erwartet, gibt es heute kein Urteil. Laut einer Sprecherin des Kölner Amtsgerichts sind zum Prozess zwei Zeugen nicht erschienen. Deshalb ist nun ein zweiter Termin auf den 24. Februar angesetzt worden. Der angeklagte 18-Jährige bleibt weiter in Untersuchungshaft.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Staatsanwaltschaft Köln

Über das Thema berichtet die Lokalzeit aus Köln am 06.02.2025 auch im Radio auf WDR 2 und um 19.30 Uhr im WDR-Fernsehen.