Der riesige, tote Wels auf einem Steg

Nordrhein-Westfalen Wels beißt Badegäste und wird erschossen

Stand: 22.06.2025 12:21 Uhr

Ein rund zwei Meter langer Wels ist bei Pleinfeld in Bayern von der Polizei erschossen worden. Der Fisch hatte zuvor fünf Badegäste gebissen.

Der aggressive Fisch war am späten Freitagnachmittag im Brombachsee auffällig geworden. Er habe sich längere Zeit im Bereich einer Schwimminsel aufgehalten, sei sehr angriffslustig gewesen und habe immer wieder Badegäste angegriffen, berichteten die Polizisten. Die Bisswunden der Schwimmer versorgten Rettungskräfte des Roten Kreuzes vor Ort.

Polizei erschießt Wels | Aktuelle Stunde

Sicherheitsrisiko für Besucher

Weil das Riesentier keine Ruhe gab, alarmierte die Wasserwacht die Polizei. Die Beamten sperrten zunächst den Badebereich, um weitere Angriffe zu vermeiden. Weil der aggressive Fisch als Sicherheitsrisiko für die Badegäste und für Besucher eines am See stattfindenden Musikfestivals eingeschätzt wurde, beschlossen die Einsatzkräfte, das rund 90 Kilogramm schwere Tier zu töten.

Ein Polizist erschoss den Riesenwels schließlich mit seiner Dienstpistole, wie die Polizei berichtete. Zwei Angler, die hinzugezogen wurden, hätten den Fisch später mit einem Boot aus dem See geborgen. Erst danach habe der Badebereich wieder freigegeben werden können.

In Mönchengladbach sorgte "Kuno" für Aufsehen

Welse können extrem groß werden, sie sorgen in Deutschland immer mal wieder für Aufsehen. In Mönchengladbach etwa erlangte vor über 20 Jahren ein Fisch unter dem Namen "Kuno, der Killerwels" international mediale Berühmtheit. Dem Tier wurde damals nachgesagt, es habe einen jungen Rauhaardackel verschluckt.

Präparierter Wels "Kuno" im Museum Rheydt

Wels "Kuno" befindet sich inzwischen im Museum

2003 wurde dann ein Wels in dem besagten Teich in Mönchengladbach tot auf dem Wasser treibend entdeckt - schnell ging man davon aus, dass es "Kuno" war. Der Fisch wurde ausgestopft und in ein Museum gestellt.

Auch Hechtbisse kommen vor

Neben dem Wels gibt es vereinzelt auch Berichte über Hechte, die nach der Hand oder dem Fuß von Badenden geschnappt haben. Nach Angaben des Rote-Liste-Zentrums in Bonn ist das jedoch ein extrem seltenes Ereignis. "Die Fische werden dabei zu Unrecht in ein schlechtes Licht gerückt", so die Organisation. Denn der Hecht erfülle eine wichtige Rolle im Ökosystem von Fließgewässern, Seen und großen Teichen.

Auch Welse tragen zur Stabilität der Ökosysteme bei. Die Erderwärmung führt zu jedoch steigenden Wassertemperaturen - das wirkt sich positiv auf das Wachstum wärmeliebender Fischarten aus. Ein Effekt: Es werden immer größere Welse in deutschen Gewässern gesichtet. Ihr wachsender Nahrungsbedarf und ihre steigende Zahl führen dazu, dass sie kleinere Fischarten zunehmend verdrängen.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Rote-Liste-Zentrum
  • Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde

Über dieses Thema berichten wir im WDR am 22.06.2025 auch im Fernsehen: WDR aktuell, 12.45 Uhr.