Rheinland-Pfalz Häftling nach Arztbesuch in Ludwigshafen von mehreren Männern befreit
Der Mann aus dem Gefängnis in Schifferstadt hatte sich selbst verletzt und war ins Krankenhaus gebracht worden. Auf dem Rückweg befreiten ihn mehrere Männer aus den Händen der Justizbeamten.
Zwei Justizvollzugsbeamte hatten den jungen Mann kurz vor Weihnachten aus der Jugendstrafanstalt Schifferstadt in eine Ludwigshafener Klinik gebracht. Auf dem Rückweg sei die Gruppe in der Nähe der Klinik von mehreren Männern gestoppt worden. Das hat die Oberstaatsanwaltschaft Koblenz auf SWR-Anfrage bestätigt. Zuerst hatte die Rhein-Zeitung berichtet. Die Männer hätten die Beamten gezwungen, den Häftling freizulassen.
Von Häftling und Befreiern fehlt jede Spur
Seit der Flucht im Dezember fehle von dem Häftling und seinen Befreiern jede Spur. "Dem Mann werden Betäubungsmittel-Delikte vorgeworfen", sagte der Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz, Carsten Krick, dem SWR. Die Ermittlungen laufen laut Krick aber weiter.
In der kommenden Woche will das Justizministerium im Rechtsausschuss des Landtags weitere Einzelheiten zu dem Fall bekanntgeben. Die AfD-Fraktion hatte eine Anfrage gestellt.
Nicht der erste geflohene Häftling in den vergangenen Jahren
In den vergangenen Jahren sind in der Vorder- und Südpfalz immer wieder Häftlinge befreit worden und geflohen. Aktuell läuft vor dem Amtsgericht Landau ein Prozess gegen einen Mann, der einem verurteilten Doppelmörder bei seiner Flucht aus der JVA Bruchsal 2023 geholfen haben soll. Der Geflohene wurde inzwischen gefasst.
Ebenfalls 2023 und auch nach einem Arztbesuch ist ein Häftling des Mannheimer Gefängnisses in Ludwigshafen entkommen. Die Fluchthelfer wurden inzwischen verurteilt.
