
Rheinland-Pfalz Post-Streik: Auch am Donnerstag blieben Briefe liegen
Am Donnerstag haben erneut Mitarbeitende der Deutschen Post in RLP ihre Arbeit niedergelegt. Wahlsendungen sollen dennoch bevorzugt zugestellt werden.
Laut Gewerkschaft ver.di waren die Streik-Schwerpunkte am Donnerstag unter anderem im Umland von Koblenz, in Koblenz selbst aber nicht. Außerdem sollten Brief- und Paketzentren im Raum Idar-Oberstein, im Westerwald und in der Pfalz rund um Neustadt an der Weinstraße bestreikt werden.
Bundesweit haben am Donnerstag laut ver.di 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestreikt. Bei rund zehn Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge an Briefen kam es laut Unternehmen zu Verzögerungen. Wahlsendungen würden in allen Regionen aber bevorzugt behandelt, erklärte die Post. Verzögerungen für Wählerinnen und Wähler sollten "so gering wie möglich" gehalten werden.
Schon dritter Streiktag bei der Post in dieser Woche
Bereits am Dienstag hatte es Warnstreiks der Post in Trier, Koblenz, Mainz und Ludwigshafen, am Mittwoch legten Post-Beschäftigte die Arbeit an vielen weiteren Standorten im ganzen Land nieder. Wie viele sich daran beteiligten, sagte die Gewerkschaft ver.di nicht. Nach Angaben der Deutschen Post war die Beteiligung "eher niedrig". Auch vergangene Woche hatten Mitarbeitende unter anderem in Paketzentren die Arbeit niedergelegt, Briefe und Pakete kamen verspätet an.
Post-Mitarbeitende wollen mehr Geld und mehr Urlaub
Hintergrund der Streiks ist ein Tarifkonflikt bei der Deutschen Post AG: Die Gewerkschaft fordert unter anderem sieben Prozent mehr Geld. Für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden werden außerdem drei Tage mehr Urlaub sowie ein zusätzlicher Urlaubstag für ver.di-Mitglieder gefordert.
In der zweiten und bisher letzten Verhandlungsrunde Ende Januar gab es laut ver.di kaum Fortschritte und keine konkreten Ergebnisse. "Die Arbeitgeber haben die Forderung als nicht finanzierbar bezeichnet", erklärt die Gewerkschafterin Tanja Lauer. Aber: "Die Beschäftigten wollen mit den Warnstreiks eine deutliche Botschaft senden: Sie sind entschlossen und bereit, für ihre Forderungen zu kämpfen".
Auch Streiks im Saarland und in Baden-Württemberg
Nicht nur in Rheinland-Pfalz gab es am Mittwoch laut ver.di. wieder Arbeitsniederlegungen bei der Post, sondern unter anderem auch im Saarland. Am Dienstag hatten der Gewerkschaft zufolge ebenfalls Mitarbeitende der Post im Saarland und in Baden-Württemberg gestreikt.
Deutschlandweit waren rund 170.000 Tarifbeschäftigte betroffen. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft ist kommende Woche für den 12. und 13. Februar geplant.
Sendung am Do., 6.2.2025 13:00 Uhr, PUSH, SWR3