Stadtführung durch Ludwigshafen. Gerhard Brandt zeigt Ebertpark, Ebertsiedlung und Friedenskirche.

Rheinland-Pfalz Inside Ludwigshafen: Unterwegs mit dem Stadtführer

Stand: 22.02.2025 07:00 Uhr

Gerhard Brandt ist Fremdenführer in Ludwigshafen. Die Industriestadt am Rhein hat viele verborgene Juwelen, die er den Menschen zeigen will. Anlässlich des Weltgästeführertages am Sonntag zeigt er uns drei besondere Orte der Stadtgeschichte.

Wenn der Gästeführer Gerhard Brandt einen durch Ludwigshafen führt, geht es ihm nicht um die offensichtliche Schönheit der Stadt: "Das faszinierende an Ludwigshafen, das ja eigentlich eine relativ junge Stadt ist, ist einfach eine große Mischung aus lebenswertem Wohnraum, industrieller Geschichte, multikulturell und großem kulturellem Reichtum und Programm."

Gerhard Brandt, Fremdenführer Ludwigshafen, zeigt die schönen Ecken der Stadt

Und das gefällt ihm besser, als Städte, wie zum Beispiel Heidelberg: "Das ziehe ich persönlich Städten vor, die ich sag Mal, rein historisch ausgerichtet sind." Diese Seiten von Ludwigshafen will er am Sonntag zum Weltgästeführertag den Menschen zeigen.

Ebertpark: Seit 100 Jahren fast unverändert

Ein ganz gutes Beispiel für ihn ist der Ebertpark. Vor 100 Jahren als Maßnahme zur Arbeitsbeschaffung errichtet, ist er bis heute ein beliebter Treffpunkt.

Stadtführung durch Ludwigshafen. Gerhard Brandt zeigt Ebertpark, Ebertsiedlung und Friedenskirche.

Das Turmrestaurant im Ebertpark.

Für Brandt ist der Ebertpark ein wichtiger Ort in der Stadt: "Die Ruhe und Stille dieser Anlage, dass sie noch weitgehend im Originalzustand erhalten ist." Dazu kommt, dass der Park kostenlos für alle zugänglich ist und die vielen Veranstaltungen, gerade im Sommer.

Friedrich-Ebert-Siedlung: Sozialraum schon vor 100 Jahren

Vom Ebertpark geht es in Richtung Friedenskirche. Auf dem Weg ist die Friedrich-Ebert-Siedlung. Auch in den Zwanzigern errichtet und auf den ersten Blick unscheinbar. Doch schon damals mit sozialen Räumen und bewachten Spielplätzen.

Stadtführung durch Ludwigshafen. Gerhard Brandt zeigt Ebertpark, Ebertsiedlung und Friedenskirche.

Blick in den Innenhof der Ebertsiedlung.

Übrigens war die Ebertsiedlung ein Wohngebiet für wohlhabendere Menschen und hatte schon beim Bau eine Nahwärmeversorgung.

Friedenskirche: Leichtfüßiger Betonbau

Angekommen bei der Friedenskirche. Von außen sieht sie aus wie ein klassischer Betonbau. Doch innen sieht es dann ganz anders aus. Eine Leichtigkeit umgibt den Bau, der nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut worden ist: "Ich finde, das ist ein wunderschönes Beispiel für die Leichtigkeit der Architektur der 50er-Jahre.

Stadtführung durch Ludwigshafen. Gerhard Brandt zeigt Ebertpark, Ebertsiedlung und Friedenskirche.

Die Friedenskirche von innen.

Fremdenführer suchen Nachwuchs

Gerhard Brandt hat erst vor drei Jahren seine Ausbildung zum Fremdenführer begonnen. Jetzt ist er 66 und übt diese Aufgabe nach wie vor gerne aus. Damit ist er einer der jüngsten Stadtführer in Ludwigshafen - die Branche hat ein Nachwuchsproblem.

Tourismus in Ludwigshafen
Bis Ende November 2024 haben etwa 146.000 Gäste in Ludwigshafen besucht. Damit nähert sich die Stadt dem Vorjahresniveau mit fast 150.000 Menschen. Die Marketing-Gesellschaft LUKOM rechnet mit einer leicht höheren Zahl als 2023. Jährlich organisiert die LUKOM rund 66 Führungen zu unterschiedlichen Themen, teilweise in Kooperation mit anderen. Besonders gefragt sind die Radtouren, die auch ins Umland führen. Die Zahl der Übernachtungen in Ludwigshafen liegt noch deutlich unter dem Niveau von 2019. Das liegt laut einem Sprecher der LUKOM daran, dass viele Geschäftsreisen inzwischen wegfallen, weil die durch Videokonferenzen ersetzt werden. Bis November 2024 gab es etwa 310.000 Übernachtungen. 400.000 waren es 2019.

Gemeinsam mit seinen Kollegen bietet er am Sonntag kostenlose Stadtführungen durch Ludwigshafen an. Die Touren sind teilweise schon ausgebucht, das Interesse der Menschen sei da. Und dort ist wieder sein Thema: Die verborgenen Ecken von Ludwigshafen erkunden.

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