Hochwasser an der Ahr Mitte Januar. Auch am Montag war der Wasserstand des Flusses deutlich höher als normalerweise.

Rheinland-Pfalz Wasserstand an der Ahr sinkt wieder

Stand: 28.01.2025 10:00 Uhr

Entwarnung an der Ahr: Nachdem der Wasserstand am Pegel Altenahr gestiegen war, sinkt er nun wieder. Die Tunnelstraße in Altenahr bleibt noch gesperrt.

Am Montagnachmittag war die Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz noch von einem Höchststand von 2,40 Metern ausgegangen. Der wurde mit 1,91 Meter aber nicht erreicht und lag deutlich unterhalb des Werts eines zweijährlichen Hochwassers. Selbst ein solches hätte aber nach bisheriger Erkenntnis keine akute Gefahr für die Bevölkerung dargestellt, so Dominik Gieler (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr.

Aufgrund der Hochwassererfahrungen vom Jahresanfang und den immer noch veränderten Gegebenheiten des Flussbetts der Ahr durch die Flutkatastrophe gingen die Verantwortlichen davon aus, dass es situativ zu Einschränkungen und Behinderungen kommen könnte.

Hochwasser: Parkplatz und B267 am Tunnel in Altenahr gesperrt

Der Parkplatz am alten Winzerverein unterhalb der Tunnelstraße (B267) in Altenahr sowie die Straße selbst wurden am Montagnachmittag vorsichtshalber gesperrt. Als Umleitungsstrecke wurden die Kreisstraßen K35 - K34 sowie die Bundesstraße B257 zwischen Dernau und Rech über die Höhenlage Richtung Grafschaft auf die oben verlaufende B257 empfohlen.

Ein Sprecher der Verbandsgemeinde sagte am Dienstag, dass die Straße in Altenahr für den ÖPNV wohl noch bis etwa 18 Uhr gesperrt bleibe. Das habe die Kreisverwaltung mitgeteilt. Die Straße müsse vor der Freigabe noch gereinigt werden.

Die B267 in Richtung des Tunnels in Altenahr ist wegen des Hochwassers der Ahr gesperrt.

Die B267 in Richtung des Tunnels in Altenahr ist wegen des Hochwassers der Ahr gesperrt.

Die Ahranlieger waren am Montag aufgerufen worden, aufmerksam zu bleiben und die aktuellen Onlinemeldungen des Landesamts für Umwelt sowie der Verbandsgemeinde Altenahr zu verfolgen. Auch sollten Bürger wegschwemmbare Gegenstände in Ufernähe entfernen oder sichern.

Am Dienstag forderte Bürgermeister Gieler, dass das Flussbett der Ahr wieder annähernd in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden müsse. Sonst seien keine rechtzeitigen Vorwarnungen vor Hochwasser möglich. 

Verbandsgemeinde und Warn-Apps informieren über Hochwasser

Die Hochwasservorhersagezentrale Rheinland-Pfalz informiert auf ihrer Internetseite sowie über die App "Meine Pegel". Weitere abgestimmte Informationen der Feuerwehr und der Verbandsgemeindeverwaltung gibt es auch über die Internetseite der Verbandsgemeinde. Auch die Warn-Apps NINA des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und KATWARN informieren über die behördlichen Meldungen.

Hochwasser im Vergleich
Nach Schätzungen des Landesumweltamts stieg der Wasserstand in Altenahr bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 auf 7 Meter. Es könnte auch mehr gewesen sein. Genaue Daten fehlen, da die Pegel bei der Flut weggerissen wurden. Der letzte übermittelte Stand am Pegel Altenahr liegt demnach bei über 5 Metern. Zum Vergleich: Das Jahrhunderthochwasser von 2016 erreichte eine Höhe von über 3,7 Metern.

Auch Wasserstand der Nette steigt

Die aktuelle Wetterlage hat zudem den Wasserstand der Nette leicht steigen lassen. Auch hier wird aber entgegen früherer Prognosen kein zweijährliches Hochwasser erreicht.

Die Stadtverwaltung beobachtet den Wasserstand nach eigenen Angaben und hält sich in Bereitschaft. Bei Verschlechterung der Situation werde entsprechend informiert. Weitere Informationen würden über die Online-Kanäle der Stadtverwaltung unter www.mayen.de/hochwasser und www.facebook.com/StadtMayen veröffentlicht.

Sendung am Mo., 27.1.2025 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4

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