Polizisten stehen während einer Kontrolle auf einem Rastplatz. Am Wochenende stoppte die Polizei nach einer Schlägerei FCK-Fans auf dem Weg zum Spiel nach Berlin.

Rheinland-Pfalz Fanhilfe verurteilt Vorgehen der Polizei gegen FCK-Fans vor dem Spiel in Berlin

Stand: 10.02.2025 11:04 Uhr

Nach einer Schlägerei auf einem Autobahn-Rastplatz durften 219 FCK-Fans nicht zum Spiel nach Berlin reisen. Die Fanhilfe Kaiserslautern verurteilt das Vorgehen der Polizei.

In einer Stellungnahme auf Instagram schreibt die Fanhilfe Kaiserslautern, dass die FCK-Fans Opfer einer "intransparenten und schikanösen Polizeimaßnahme" geworden seien. Die Fans seien mehr als sieben Stunden lang auf einem Parkplatz festgehalten worden. Währenddessen habe die Polizei ihnen mehrfach bewusst falsche Zusagen gemacht - beispielsweise, dass die Kontrolle zügig durchgeführt werden soll und danach eine Weiterreise nach Berlin möglich sei.

Fanhilfe wirft Polizei fehlende Transparenz vor

Bevor die Fanhilfe den betroffenen Fans zwei Anwältinnen zur Unterstützung geschickt habe, habe die Polizei es verweigert, einen Beschluss für die Maßnahmen vorzulegen. Die Fanhilfe betont außerdem, dass es keine Ausschreitungen gegenüber den Beamten gegeben habe. "Wir verurteilen das Vorgehen der Polizei aufs Schärfste. Die fehlende Transparenz und das unangemessene Handeln stehen exemplarisch für die derzeit negative Entwicklung im Umgang mit Fußballfans. Der absolute Vertrauensverlust wird dabei billigend in Kauf genommen, durch gezielte falsche Zusagen gegenüber Betroffenen", so die Fanhilfe in ihrer Stellungnahme.

Die verhängte Kollektivstrafe in Form des Aufenthaltsverbots widerspreche jeglicher Verhältnismäßigkeit. Im Nachgang werde man die Vorfälle aufarbeiten und die Betroffenen umfassend unterstützen.

Polizei wirft FCK-Fans Körperverletzung vor

Die Thüringer Polizei beschreibt den Vorfall so: Rund 30 bis 40 vermummte Fans sollen auf einem Rastplatz bei Eisenach sieben Fans eines anderen Vereins überfallen haben. Drei Menschen seien dabei verletzt und vor Ort medizinisch versorgt worden. Die Polizei habe die vier Reisebusse der FCK-Fans bis in die Region Leipzig verfolgt und bei einer Kontrolle Pyrotechnik und gestohlene Fan-Utensilien gefunden.

Fans müssen direkt zurück nach Rheinland-Pfalz

Daraufhin habe die Polizei den Fans verboten, weiter nach Berlin zu fahren. Dort spielte der FCK am Samstagabend gegen Hertha BSC und gewann das Spiel mit 1:0. Die Reisebusse der Fans hätten ohne Umwege nach Rheinland-Pfalz zurückfahren müssen, schreibt die Berliner Polizei auf der Plattform X.

Nach Informationen der "Bild am Sonntag", die sich mit denen der Fanhilfe decken, hat die Polizei die Busse auf dem Rückweg begleitet. Die überfallenen Fans seien Anhänger von Alemannia Aachen gewesen, die die Lautern-Fans zufällig auf dem Rastplatz getroffen hatten. Der Drittligist Aachen spielte am Samstag auswärts bei Erzgebirge Aue.

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