Rheinland-Pfalz Nach Schiffsunfall auf dem Rhein: Schifffahrt wieder freigegeben

Stand: 16.04.2025 10:24 Uhr

Auf dem Rhein bei St. Goarshausen waren am frühen Mittwochmorgen zwei Schiffe zusammengestoßen. Die Schifffahrt musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Mittlerweile ist der Rhein laut Polizei wieder freigegeben.

Wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) mitteilte, hatte ein mit 1.400 Tonnen Benzin beladenes Tankschiff gegen 1 Uhr morgens ein entgegenkommendes Schiff seitlich touchiert. Anschließend habe sich das beladene Schiff auf der rechten Rheinseite festgefahren.

Noch in der Nacht konnte das Benzin aus dem festgefahrenen Schiff nach Angaben des WSA in andere Tanks umgepumpt werden. Am Vormittag wurde das Schiff laut Polizei dann freigeschleppt und konnte seine Fahrt fortsetzten. Die Schifffahrt auf dem Rhein sei danach wieder freigegeben worden.

Schifffahrt zwischen Bingen und St. Goar zwischenzeitlich gesperrt

Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Allerdings trat den Angaben zufolge in das leckgeschlagene Tankschiff im Bereich des Bugs Wasser ein. Die Besatzung konnte das Leck aber abdichten, Benzin trat nicht aus. Das zweite Schiff wurde nicht beschädigt und konnte seine Fahrt fortsetzen. Wegen des Unfalls war die Schifffahrt zwischen Bingen und St. Goar flussabwärts für etwa neun Stunden gesperrt.

Ursache für Schiffsunfall auf dem Rhein noch unklar

Wie es zu dem Unfall kam, ist noch unklar. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt kann nach eigenen Angaben noch nicht sagen, ob der niedrige Wasserstand auf dem Rhein eine Rolle bei dem Unfall gespielt hat.

So wirkt sich das Niedrigwasser derzeit im Rhein aus
Im Rhein herrscht für die Jahreszeit ein außergewöhnlich niedriger Wasserstand. Die Situation sei noch nicht dramatisch, so ein Sprecher der Wasserstraßen Schifffahrtsverwaltung Rhein (WSV).   Ein wichtiger Pegelstand, der sich auf die ganze Schifffahrt von Mainz bis Basel auswirkt, ist der Pegel Kaub im Mittelrheintal. Ein Nadelöhr und deshalb wichtig für den gesamten Mittelrhein.   Der Pegel Kaub liegt zurzeit bei 0,88 m. Je nach Schiffsgröße kann das bis zu 40 Prozent weniger Ladung bedeuten. Damit könnten die Schiffer aber umgehen, so die WSV.   Selbst bei einem Pegelstand von 77 cm wird noch eine Fahrrinnentiefe von 1,90 m garantiert. Wichtig für die Schiffer, um die Ladung zu kalkulieren, die je nach Schiffsgröße stark variiert. Dieser Pegel von 77 cm könnte laut der 14-Tage-Vorhersage der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz in den nächsten Zwei Wochen erreicht werden.    Eine Ähnliche Situation gab es zuletzt 2023. Auch damals gab es bereits im Frühjahr eine kurze Niedrigwasser-Phase, die sich aber wieder entspannte. Die klassische Niedrigwasserzeit ist der Herbst. 2018 wurde damals am Pegel Kaub ein Minusrekord erzielt, als am 22. Oktober 2018 nur 25 cm gemessen wurden. Damals kam die Schifffahrt zum Erliegen.  Die letzten beiden Jahre 2023 & 2024 waren dagegen sehr niederschlagsreich, auch wenn es zu Jahresbeginn trocken war. Wie sich die Niederschläge in diesem Jahr auf die Schifffahrt auswirken, lässt sich noch nicht abschätzen.  

Sendung am Mi., 16.4.2025 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4

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