Der damalige Landrat Fritz Brechtel (CDU) bei einer seiner täglichen Presserunden, Germsheim 2020

Rheinland-Pfalz Vor fünf Jahren: 120 China-Heimkehrer in Germersheim in Quarantäne

Stand: 03.02.2025 19:09 Uhr

Es war eine bundesweit bis dahin einmalige Aktion ganz am Anfang der Corona-Pandemie: Vor fünf Jahren kamen mehr als 120 Deutsche aus dem chinesischen Wuhan in eine Quarantäne-Station im südpfälzischen Germersheim.

Es war eine bundesweit bis dahin einmalige Aktion ganz am Anfang der Corona-Pandemie: Vor fünf Jahren kamen mehr als 120 Deutsche aus dem chinesischen Wuhan in eine Quarantäne-Station im südpfälzischen Germersheim. Betreut wurden sie von mehr als 20 freiwilligen Helfern, die mit in die Quarantäne gingen.

Kai Falke war damals einer der Helfer, die mit den Rückkehrern aus Wuhan in die Quarantäne gingen. Als die Luftwaffen-Maschine vor fünf Jahren in Frankfurt landete und die Menschen anschließend in Germersheim ankamen, wusste man noch nicht viel über das Virus.

Helfer erinnert sich: "Ich hatte keine Angst."

Trotzdem hatte Kai Falke keine Angst, weil es sehr viele Schutzmaßnahmen für ihn und die anderen Helfer gab: "Wir hatten getrennte Bereiche für uns, unsere Aufenthaltsbereiche waren sauber, dort konnten wir ohne Maske uns aufhalten. Ansonsten haben wir ja sehr viel desinfiziert, mit Masken gearbeitet."

In einem Kasernengebäude mussten die Rückkehrer in einfachen Unterkünften in Quarantäne bleiben. Dort wurden sie regelmäßig untersucht und getestet. Die Verantwortlichen mussten damals auch auf die Ängste der Menschen rund um die Kaserne eingehen.

Damaliger Landrat Brechtel: "Wir wussten nur, es ist gefährlich."

Fünf Jahre später blickt der damalige Landrat der Kreises Germersheim, Fritz Brechtel (CDU), zurück und erinnert sich, wie unsicher die Informationen damals waren: "Es war alles neu. Das Virus war unbekannt. Wir wussten nur, es ist gefährlich, es gibt Todesfälle. Wir mussten auf Nummer sicher gehen und am Anfang durften wir noch nicht einmal den Begriff Quarantäne-Station benutzen." Denn das hätte der Bevölkerung Angst gemacht.

Nach 16 Tagen endet die Quarantäne

Aber Fritz Brechtel ging damals schnell dazu über, Klartext zu reden, wie er heute sagt. Täglich seien die Menschen durch Pressekonferenzen informiert worden, auch als zwei Rückkehrer tatsächlich Corona-positiv waren. Sie zeigen allerdings keine Symptome, werden aber in eine Frankfurter Klinik gebracht. Die restlichen China-Rückkehrer dürfen die Kaserne nach 16 Tagen Quarantäne und mehreren negativen Tests wieder verlassen.

Für den Rot-Kreuzler Kai Falke ist klar: Die zwei Wochen in der Quarantäne Anfang Februar 2020 haben sich in seine Erinnerung eingebrannt: "Das Bild ist, was wir gemeinschaftlich geschafft haben und mit was für einer Dankbarkeit und ja, Zufriedenheit, diese Menschen dort waren und uns am Schluss auch begegnet sind."

Vor fünf Jahren: 120 China-Heimkehrer in Germersheim in Quarantäne

Sendung am Mo., 3.2.2025 18:00 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP