Das Freibad in Kirchberg im Hunsrück bleibt dieses Jahr wegen Personalmangel geschlossen.

Rheinland-Pfalz Wegen Personalmangel: Schwimmbad in Kirchberg bleibt geschlossen

Stand: 22.04.2025 05:58 Uhr

In der Region Trier starten demnächst die Freibäder in die Saison. In Kirchberg im Hunsrück nicht. Dort fehlt Personal - eine Lösung wird es für diesen Sommer nicht geben.

Der Kirchberger Badchef Viktor Hergert steht am Beckenrand des Freibades. Er blickt auf das Becken, in dem Wasser ist. Hergert erklärt, dass jetzt normalerweise die Vorbereitungen für die Eröffnung laufen würden, beispielsweise würde das Wasser abgelassen und die Fliesen im Becken repariert. Daneben würde die technische Anlage gewartet, die Leitungen gereinigt, die Filteranlagen überprüft. In diesem Jahr ist jedoch alles anders.

In der Regel 400 Gäste pro Tag

Es fehlt an Personal, das Bad wird diesen Sommer nicht öffnen. Deswegen laufen auch keine Arbeiten. 400 Gäste kommen im Schnitt pro Tag normalerweise im Sommer, wenn Hochsaison ist ins Bad. In diesem Jahr nicht.

Badchef Viktor Hergert hätte gerne das Bad in Kirchberg geöffnet, auch weil er in diesem Jahr 30-jähriges Dienstjubiläum feiert.

Badchef Viktor Hergert hätte gerne das Bad in Kirchberg geöffnet, auch weil er in diesem Jahr 30-jähriges Dienstjubiläum feiert.

Ein schwerer Einschnitt für die Kirchberger, aber auch für Victor Hergert, der ausgerechnet in diesem Jahr sein 30-jähriges Dienstjubiläum feiert. "Mir fällt das sehr schwer darüber nachzudenken, dass das Bad geschlossen bleibt. Was mir auch unglaublich leid tut", sagt Hergert, der dennoch nicht arbeitslos ist, weil er noch weitere Bäder in der Verbandsgemeinde betreut.

Beruf des Bademeisters ist unattraktiv

Der Grund: Es gibt zu wenig Personal, zwei Mitarbeiter sind länger krank und die Verbandsgemeinde betreibt noch ein weiteres Freibad in Gemünden.

Schwimmmeister oder Bademeister?
Wer in Schwimmbädern die Aufsicht am Beckenrand hat und über eine entsprechende Meister-Ausbildung verfügt, darf sich seit 1998 offiziell "Geprüfte/r Meister/in für Bäderbetriebe" nennen. Der Begriff des Bademeisters ist keine offizielle Berufsbezeichnung, sondern nur die umgangssprachliche Bezeichnung dessen, was lange Zeit Schwimmmeister hieß. Unterstützung bekommen sie von Fachangestellten für Bäderbetriebe (früher: Schwimmmeistergehilfe). Die dürfen aber nur einen Badebetrieb leiten, also entweder Hallenbad oder Freibad.

Dem Verbandsgemeindebürgermeister Peter Müller (parteilos) sind die Hände gebunden. Sein Problem: Er kann nicht für jeden Ausnahmefall Personal in der Reserve haben. Hinzukommt, dass es schwierig ist, überhaupt neues Personal zu finden, sagt Müller.

Verbandsgemeindebürgermeister Peter Müller (parteilos) versucht mit allen Mittel Personal einzustellen und auszubilden, doch so einfach ist das nicht.

Verbandsgemeindebürgermeister Peter Müller (parteilos) versucht mit allen Mittel Personal einzustellen und auszubilden, doch so einfach ist das nicht.

"Es gibt auch hier einen Fachkräftemangel." Der Beruf sei auch für viele junge Menschen nicht attraktiv, wenn sie immer im Sommer Dienst haben. "Das sind alles Einflüsse, die die Problematik verstärken."

Badchef hofft auf Nachwuchs

Jede Fachkraft ist bei uns herzlich willkommen. Kirchberger Badchef Victor Hergert

Badchef Viktor Hergert hofft, dass es sich Leute finden werden - auch wenn es für diesen Sommer zu spät ist. "Ich wünsche mit für die Zukunft, dass ich mehrere Auszubildende bekomme. Aber auch jede Fachkraft ist bei uns herzlich willkommen."

Sendung am Do., 17.4.2025 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz